… der Asiatische Marienkäfer?
: Überfremdungsängste wecken

Sie sind hellrot, schwarz gepunktet und wären eigentlich ganz süß – wenn sie nicht so viele wären. Seit Tagen flattern unzählige Exemplare der Marienkäferart Harmonia axyridis durch die Stadt. Die Tierchen, die bis zu 19 schwarze Punkte auf ihren Flügeln aufweisen, ziehen derzeit auf der Suche nach einem Winterquartier durch die Stadt. Man findet sie überall: auf Fensterbänken, Terrassen, in Blumenkübeln, Bäumen und gern auch auf farbenfrohen Pullis oder in langen Haaren.

Die flugtüchtigen Viecher sind für den Menschen zwar harmlos, mit ihren Artgenossen, dem gewöhnlichen Zweipunkt- und Siebenpunkt-Marienkäfer, sind sie allerdings nicht zimperlich: Die Larven des aus Asien importierten Käfers fressen die Larven heimischer Arten. Das sorgt natürlich für Empörung unter patriotisch veranlagten Marienkäferfreunden. „Sie kommen in Schwärmen, sie kommen aus China“, erschauderte unlängst die BZ und rief eine „Invasion“ chinesischer „Kannibalen-Käfer“ aus.

Die „Gelbe Gefahr“- Alarmisten stört dabei kaum, dass der Käfer nicht aus China stammt, sondern aus Japan. Von dort hatte man „Harmonia“ nach Deutschland geholt, auf dass er Blattläuse vernichte. Offenbar konnte er das besser als die einheimischen Käfer. Und jetzt verbreitet er sich eben.

Na und? Schließlich ist die auch „Harlekin-Käfer“ genannte Art nicht nur tüchtiger, sondern auch variantenreicher. Von orangefarben über rosa bis schwarz gehen seine Schattierungen. Etwas mehr Farbe tut dem Land der Zweipunkte und Gelbhasser ganz gut. API
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