Viertel vor oder fünf?

Bremer Pfarrer in Gewissensnöten: Soll katholisch oder ökumenisch für den Frieden geläutet werden?

taz ■ In Sachen Irak-Krieg sind sich die Kirchen einig. Sowohl die Katholiken als auch die evangelischen Gemeinden sind für den Frieden und wollen ihre Glocken läuten, um ein Zeichen zu setzen. Bloß über den Zeitpunkt ist man sich uneinig.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode ruft alle 256 Gemeinden von Ostfriesland über Osnabrück und Bremen bis zur niederländischen Grenze auf, am kommenden Freitag um Punkt 17 Uhr ihre Glocken für zehn Minuten läuten zu lassen. Das Problem daran: In Bremen war auch schon geplant worden zu bimmeln – ebenfalls am Freitag, allerdings eine Viertelstunde früher. Bis 17 Uhr soll das Friedensgeläut im ökumenischem Gleichklang erschallen. Jetzt stehen die Bremer Pfarrer in einem Gewissenskonflikt: Viertel vor fünf oder fünf? Ökumenisch oder katholisch?

Die Pfarrer Bernhard Lintker von der Propsteigemeinde St. Johann und Rüdiger Weth von St. Georg in Horn sind da schlau: Sie läuten von fünf vor fünf bis fünf nach fünf und widerlegen damit die Behauptung der Bibel, dass niemand zwei Herren dienen könne. LEW