Vormerken
: Die große Seele der gewaltlosen Umwälzungen

Heute vor 60 Jahren wurde Mohandas Karamchand Gandhi (genannt Mahatma, Die große Seele) ermordet. Weltbekannt ist der „aufrührerische Fakir“ – so die despektierliche Bezeichnung Winston Churchills, der sich darüber empörte, dass Gandhi es wagte, „halbnackt“ mit Vertretern der englischen Krone zu verhandeln – für seine Philosophie der Gewaltfreiheit. Gewalt sei ein Zeichen von Schwäche, Furcht und Blindheit und werde ungerechte Verhältnisse niemals wirklich ändern, so die Überzeugung Gandhis. Zur Erlangung der Unabhängigkeit vom britischen Empire setzte Gandhi deshalb auf zivilen Ungehorsam und die Nichtzusammenarbeit mit den Kolonialherren. Dass die indische Revolution allerdings durchaus auch gewaltsam verlief und Gandhi davon so enttäuscht war, dass er aus Protest den Unabhängigkeitsfeierlichkeiten fernblieb, gehört zu den weniger bekannten Seiten des Mythos um Gandhi und seine gewaltfreie Bewegung. Dennoch oder gerade deswegen bleibt seine Botschaft für all jene, die bereit sind, sich für Macht, Geld und Glauben die Köpfe einzuschlagen, zeitlos aktuell und liefert Grund genug, ab heute mit einer Ausstellung im Weddinger Anti-Kriegs-Museum an den gewaltlosen Freiheitskämpfer zu erinnern. PHB

„Gandhis Weg zur Gewaltlosigkeit“: Anti-Kriegs-Museum, Brüsseler Straße 21, 30. Januar bis 10. April, täglich 16–20 Uhr, Eintritt frei