Von der Harfe zum Protest

ENGAGEMENT Auch bei der 26. Kulturellen Landpartie im Wendland treffen sich Kunst und Anti-Atom-Widerstand

Mit Ausstellungen, Konzerten Bildhauer- und Yoga-Kursen ist am Himmelfahrtstag die 26. Kulturelle Landpartie im Wendland eröffnet worden. Bis Pfingstmontag gibt es an rund 120 Orten fast 700 Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen, wie der Trägerverein in Lüchow mitteilte. Etwa 800 Künstler und Kunsthandwerker seien beteiligt. Dem Verein zufolge ist die Kulturelle Landpartie der größte Veranstaltungszyklus dieser Art in Deutschland.

Im Veranstaltungszentrum „Elbvielharmonie“ in Hitzacker gab es am Eröffnungstag ein Konzert mit bulgarischer Musik. Auf einem Hof in Salderatzen fand ein „offenes Chorsingen“ statt. In der Zeetzer Mühle konnten Interessierte für zehn Euro oder einen „Sack trockenes Brennholz“ an einem Harfenkurs teilnehmen. Das Gorleben-Archiv zeigt in dem Dorf Breese in der Marsch die Plakat-Ausstellung „40 Jahre Widerstand“.

Die Kulturelle Landpartie geht auf die Proteste der Bevölkerung gegen Atomanlagen zurück. Nach den ersten großen Demonstrationen in Gorleben zogen in den 1970er- und 1980er-Jahren zahlreiche Künstler aus Großstädten ins Wendland.

Auch die diesjährige Landpartie rückt den Anti-Atom-Protest in den Mittelpunkt. Am Freitag vor Pfingsten bleiben die meisten Ausstellungsorte geschlossen, Veranstalter und Gäste treffen sich stattdessen zu einer „Kulturellen Widerstands-Party“ an den Gorlebener Atomanlagen.  (epd)