Russen vermiesen Rekorde

HAFENUMSCHLAG Containerverkehr in Hamburg leidet unter den EU-Sanktionen gegen Russland

Ein Einbruch im Containerverkehr mit dem zweitgrößten Handelspartner Russland hat den Hamburger Hafen im ersten Quartal gebremst. Zwar lag der Gesamtumschlag mit 35,6 Millionen Tonnen (plus 0,1 Prozent) auf Vorjahresniveau. Jedoch war der Containerumschlag mit 2,3 Millionen Standardboxen (TEU) leicht rückläufig (Vorjahr: 2,4 Millionen). Das geht aus den am Montag vorgelegten Statistiken der Hamburg Hafen Marketinggesellschaft (HHM) hervor. Zwischen Hamburg und russischen Ostseehäfen wurden 109.000 TEU transportiert, fast 35 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Das korrespondiert mit den Zahlen der größten Hamburger Hafenumschlagsfirma HHLA: Bei der Hamburger Hafen und Logistik AG ist der Containerumschlag im Vergleich zum ersten Quartal 2014 um 6,2 Prozent auf 1,7 Millionen Standardcontainer (TEU) zurück gegangen. Die HHLA hat einen Marktanteil von fast 75 Prozent in Hamburg. Dennoch stieg der Umsatz um 1,2 Prozent auf 297 Millionen Euro und der Gewinn um 9,3 Prozent auf 43 Millionen Euro.

Das erhoffte Rekordergebnis von zehn Millionen TEU werde auch in diesem Jahr im Containerumschlag wohl nicht erreicht werden können, räumte HHM-Vorstand Ingo Egloff ein. Nach einem Ende der EU-Sanktionen gegen Russland und einer Erholung der dortigen Wirtschaft dürfte das Land im Warenverkehr mit der Hansestadt wieder eine wichtige Rolle spielen.

Der traditionelle Hafenabend der Hansestadt in St. Petersburg werde im September erneut stattfinden. Zwar führten die Hafenmanager den Gesamtrückgang im Umschlag mit Ostsee-Anrainern vor allem auf das Russland-Geschäft zurück. Sie räumten aber auch ein, dass Feeder-Verkehre (Zubringerschiffe) nach Rotterdam abgewandert seien. Derzeit rangiert Hamburg hinter dem größten europäischen Hafen sowie hinter Antwerpen (Belgien) nur noch auf Rang drei.  SMV