DAS KOMMT
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■ Ab Spätsommer in allen Buchhandlungen

Ganz dicke Bücher

Es gibt einen XXL-Trend in der Literatur. Das scheint tatsächlich so etwas wie ein Überbietungswettbewerb zu sein: Wer schreibt den schmökerigsten Schmöker, das Ding mit der David-Foster-Wallace-„Unendlicher Spaß“-Anmutung? Zunächst hatte Nino Haratischwili vor einem Jahr mit ihrem Georgienepos „Das achte Leben“ vorgelegt. 1.280 Seiten. Dann kam im Frühjahr Steffen Kopetzky mit „Risiko“. 731 Seiten. Und dieses Jahr im Spätsommer/Herbst wird es erst losgehen. In den Verlagskatalogen, die gerade verschickt wurden, kann man es sehen. Clemens Setz: „Was geschah in der Stunde zwischen Frau und Gitarre“ bei Suhrkamp. Etwa 1.000 Seiten (und einer der schrägsten Titel der nächsten Zeit). Feridun Zaimoglu: „Siebentürmeviertel“ bei Kiepenheuer & Witsch. 720 Seiten. Bei Rowohlt wird der neue Jonathan Franzen erscheinen, „Unschuld“. 864 Seiten. Dagegen nimmt sich Ilija Trojanows Roman „Macht und Widerstand“ bei Fischer geradezu schlank aus. 488 Seiten. Dafür trägt er den dicksten Titel.