Der Bremer Osten brodelt

Beiratssprecher der Fraktionen in Osterholz gründen eine BI für den Erhalt des Klinikums Ost. Gründungsversammlung am 20. April. Beirat Hemelingen sympathisiert heftig

bremen taz ■ Beiratssitzungen sind nicht immer Publikumsmagneten. Das hat sich im Bremer Osten schlagartig geändert, seit die Gesundheit Nord gGmbH das Klinikum Ost von 1.100 auf 330 Betten im Bereich Psychiatrie, Geriatrie und einen neuen, finanziell noch nicht abgesicherten Bereich Rehabilitation schrumpfen will. Zur Hemelinger Beiratssitzung am Donnerstagabend kamen mit rund 60 Personen so viele, wie nur eben in den Sitzungssaal passen. Sie und alle Fraktionen im Beirat machten mit Nachdruck deutlich, dass niemand die wohnortnahe medizinische Grundversorgung im Krankenhaus vermissen will. Auch fehle dem „Strategiekonzept“ für die ehemals kommunalen Kliniken die Zahlengrundlage. Insgesamt setzt der Beirat darauf, dass Alternativen zum jetzigen Planungsstand noch erarbeitet werden können. Am Rande der Veranstaltung kursierten Unterschriftenlisten gegen die „Schließung“ des Klinikums.

Zeitgleich, im angrenzenden Ortsteil Osterholz, formierte sich der Widerstand noch zahlreicher: Rund 100 Personen waren zu einer Versammlung ins Ortsamt gekommen – viele von ihnen werden zur Gründungsversammlung der Bürgerinitiative „Rettet das Krankenhaus im Bremer Osten“ am 20. April (19 Uhr) erneut erwartet. Die Initiative dazu geht von den Beiratssprechern der drei Fraktionen SPD, CDU und Grüne in Osterholz aus. „Wir können nicht einsehen, dass der Osten so viele Federn lassen muss“, sagt SPD-Beiratssprecher Horst Massmann. „Der volkswirtschaftliche Laienverstand knackt“, sagt er, wenn im Klinikum Ost quasi ein Bettenturm leer stehen solle – während in Mitte ein neuer gebaut werden muss. ede