Kliniken müssen abspecken

Fallpauschale liegt deutlich unter dem, was kommunale Kliniken derzeit brauchen

Bremen taz ■ Drei Tage lang haben die Vertreter der Krankenkassen und der Krankenhäuser verhandelt – nun ist das Ergebnis da: 2.866 Euro soll der „Basisfallwert“ für Krankenhäuser im Lande Bremen sein. Die Zahl ist eine Maßeinheit für die Abrechnung von Leistungen. Eine einfache Behandlung könnte einen halben „Basisfallwert“ kosten, eine schwere Operation drei Basisfallwerte, zum Beispiel. Nach dem neuen Entgeltsystem wird die Behandlung der Patienten bundesweit seit dem Jahr 2003 über so genannte Fallpauschalen mit den Kassen abgerechnet.

Spannend ist die Zahl von 2.866 Euro im Vergleich mit dem, was derzeit die Bremer Krankenhäuser für ihre Durchschnittsfälle brauchen. Freigemeinnützige Krankenhäuser wie das Rote-Kreuz-Krankenhaus kommen derzeit mit weniger als 2.800 Euro aus. Die kommunalen Kliniken liegen etwa zehn Prozent über dem neuen Richtwert – ihre „Fallwerte“ erreichen sogar 3.243 Euro beim Klinikum Mitte. Die kommunalen Kliniken sind auch im Verhältnis zu anderen Bundesländern teuer. In niedersächsischen Krankenhäusern gilt der Wert 2.735 Euro.

Nach der Einigung über den Bremer Wert müssen die kommunalen Kliniken ihre Planungen anpassen – Verbund-Chef Wolfgang Tissen hatte mit einem Wert von 2.900 Euro kalkuliert. Die freien Häuser, bisher im Nachteil gegenüber den staatlich alimentierten Kliniken, können dagegen aufatmen. kawe

Der Streit um die Gesundheitsleistungen aus der Sicht von Ärzten, Patienten, Kassen und Politik ist heute Thema einer Diskussion von Vertretern von Ärztekammer und Senator für Gesundheit mit dem Gesundheitswissenschaftler Norbert Schmacke: 19.30 Uhr, Gästehaus der Uni, Teerhof 58