Mehr Schneekanonen

Im Sauerland ist man auf den Klimawandel vorbereitet. Wenn weniger Schnee fällt, gibt es eben Kunstschnee

WINTERBERG dpa ■ Der mögliche Klimawandel und die damit verbundenen milderen Winter lassen die Liftbetreiber im Sauerland ziemlich kalt. „Wir gehen davon aus, dass wir auch in den nächsten 20 Jahren Wintersport auf wirtschaftlicher Basis anbieten können“, sagte gestern der Vorsitzende der Wintersport-Arena, Michael Beckmann. Die dramatischen Meldungen über die globale Erderwärmung und regionale Prognosen für Deutschland hätten aber auch die Touristiker im Sauerland zunächst aufgeschreckt. „Immerhin leben wir hier vom Wintersport“, sagte Beckmann.

Doch selbst wenn es auf den Bergen im Sauerland wärmer werden sollte: Mit Beschneiungsanlagen soll die möglicherweise geringere Menge Naturschnee ausgeglichen werden. Auf lange Sicht könne die Erwärmung natürlich dazu führen, dass es weniger Wintersport-Tage gebe, sagte Beckmann. Die Klimamodelle hätten ihm und den Liftbetreibern aber gezeigt, dass sie nicht um ihre Existenz fürchten müssten.

„Hinsichtlich des Umweltschutzes macht es vielleicht Sinn, vom schlimmsten Fall auszugehen und die Auswirkungen aufzuzeigen“, sagte er. Allerdings stelle sich die Wintersport-Branche im Sauerland, die als größter Jobmotor der Region gilt, auf die geänderten Bedingungen ein. „Die Bedeutung der maschinellen Beschneiung wird zunehmen“, sagte der Geschäftsführer des Skiliftverbandes, Meinolf Pape. Er gehe davon aus, dass künftig selbst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Kunstschnee produziert werden könne. Mindestens jeder dritte Tag, den die Lifte im Sauerland laufen, werde bereits heute von Schneekanonen ermöglicht.