POLIZEI ÄUSSERT SICH ZU BRANDANSCHLÄGEN
: Autobesitzer sind mitschuldig

An den zahlreichen Brandanschlägen auf Autos tragen die Wagenbesitzer laut Berliner Polizeiführung eine Mitschuld. Über Luxuslimousinen, die immer wieder nachts insbesondere in Friedrichshain und Kreuzberg angezündet werden, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes (LKA), Peter-Michael Haeberer, am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses: „Würde ich meiner Frau einen Brillantring kaufen und sie würde ihn unter einer Laterne liegen lassen, würde ich mich auch wundern.“ Die Polizei setze dennoch alles daran, die Täter zu fassen. Angesichts von 5.000 Kilometern Straßen und 1,4 Millionen Autos sei dies aber nicht so einfach.

Schon im Juni 2008 hatte Polizeipräsident Dieter Glietsch in einem taz-Interview Porsche-Fahrer in Kreuzberg gewarnt: „Man kann ihm nur abraten, sein Auto nachts auf der Straße zu parken.“ Mit der Äußerung löste Glietsch heftige Kritik aus.

Der FDP-Innenpolitiker Björn Jotzo kritisierte Haeberers Einschätzung als „unglückliche Formulierung“. Klar sei, jeder müsse sich unabhängig vom persönlichen Lebensstil überall frei und ohne Angst vor Gewalttaten bewegen können. „Wir dürfen uns von niemandem, erst recht nicht von linken Chaoten diktieren lassen, welche Autos wir fahren, in welchen Kiezen wir wohnen oder welche Kleider wir tragen“, so Jotzo. (dpa)