Peru: Programm der Reise

vom 29. Juli bis 16. August 2014

Die Ruinen der Inka-Stadt Machu Picchu Bild: Archiv

Tag 1 (Dienstag)

Flug von Deutschland nach Lima. Ein Lufthansa-Flug startet gegen     14 Uhr in Frankfurt und erreicht Lima nach Mitternacht. Transfer zum Hotel und Einchecken. Die Nacht wird kurz, denn vermutlich sind Sie nicht vor zwei Uhr morgens im Hotel. Die Zeitumstellung wird Sie dennoch früh aus dem Bett treiben.

Tag 2 (Mittwoch)

Nach einem peruanischen Frühstück mit viel Obst und frischen Fruchtsäften erkunden wir die historische Altstadt von Lima. Die restaurierten kolonialen Bauten wie die Casa Aliaga beeindrucken ebenso wie der offenkundige Verfall in den Seitenstraßen. Da die meisten bürgerlichen Besitzer sich im vergangenen Jahrhundert aus dem alten Lima zurückgezogen haben, haben kleine Händler und Garküchen von den Häusern Besitz ergriffen. Die heutigen Bewohner Alt-Limas stammen vorwiegend aus dem Andenhochland, aus dem sie während der blutigen Terrorherrschaft des Leuchtenden Pfades in den Anden geflohen sind.

Der Rundgang führt uns vorbei am Präsidentenpalast, dem berühm- ten Bahnhof Desamparados, von dem die Züge zur höchsten Bahnstation Südamerikas auf 4.700 Meter fahren und der Kathedrale zum Kloster des Heiligen Franziskus. Das Barock-Kloster ist eines der beeindruckenden Kolonialbauten und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Während des Rundgangs probieren wir eine peruanische Spezialität in einem der vielen Imbisse und Bars in Alt-Lima.

Lima. Plaza Mayor Bild: Archiv

Am Nachmittag kehren wir zurück in unser Hotel in Miraflores. Sie können sich ausruhen oder einen Spaziergang im Park entlang der Pazifikküste unternehmen und den Sonnenuntergang über dem Pazifik bewundern.

Tag 3 (Donnerstag)

Am Morgen besuchen wir eine der sogenannten Pueblos Jovenes, die Siedlungen der indigenen andinen Bevölkerung an den Rändern Limas. Wir lernen Vertreter einer Nachbarschaftskooperative kennen, erfahren vom langwierigen Kampf der Bewohner um Wasser- und Stromanschluss und den politischen Auseinandersetzungen um das Recht zu bleiben.

Am Nachmittag haben wir dann das Kontrastprogramm im weißen-bürgerlichen Lima. Wir besuchen das Archäo- logische Museum oder das Goldmuseum, das die größten Goldschätze aus der Zeit der Inka beherbergt und in Südamerika seinesgleichen sucht. Da es oft wegen Stromausfall geschlossen ist, besuchen wir alternativ das Archä-ologische Museum, um uns einen Überblick über die Kulturgeschichte Perus zu machen, die uns in den folgenden zwei Wochen auf unserer Reise durch das Hochland beschäftigen wird.

Zum Abendessen treffen wir die deutsche-peruanische Fotografin Vera Lentz, die jahrelang den Krieg in den Anden dokumentiert hat. Wie keine andere kennt sie die Akteure beider Seiten und hat monatelang in den Dörfern der Anden und des Nebelwalds verbracht.

Inka-Mauer mit Schlangen-Verzierung Bild: Archiv

Tag 4 (Freitag)

Früher wollten die jungen Peruaner Fussballstars werden, heute Koch. Der Boom der peruanischen Gastronomie eröffnet den jungen Frauen und Männern eine berufliche Zukunft. Der berühmteste Koch Perus, Gaston Arcurio, hat in einem der ärmsten Stadtteile Limas die Kochschule Pachacutec gegründet, die wir besuchen. Zum Mittag probieren wir dann die exquisite Kochkunst des Meisters im Fischrestaurant La Mar.

Die Siesta halten wir im Bus, denn nachmittags starten wir unsere Reise nach Süden. Auf der Panamericana fahren wir nach Paracas am Pazifik. Unterwegs sehen wir die Ausläufer der illegalen Land- besetzungen, durchqueren Flussoasen und sehen die riesigen Plantagen mit grünem Spargel, Mango, Bohnen und den anderen Gemüsesorten, die dank des Klimas bis zu drei Mal im Jahr geerntet werden können.

Tag 5 (Samstag)

Am frühen Morgen stechen wir in See und besuchen das Natur-schutzgebiet der Ballestas Inseln, auf denen Humboldt-Pinguine, Seelöwen und unzählige Seevögel wie Guanotölpel, Pelikane und Biguascharben leben. In früheren Zeiten wurde hier Guano gesammelt, wovon noch eine verfallene Guano-Fabrik zeugt. Da die Inseln unter Naturschutz stehen, dürfen sie nicht mehr betreten werden, doch die Bootsfahrt entlang der zerklüfteten Küste, unter Felsvorsprüngen hindurch ist sehr beeindruckend.

Auf der Fahrt zu den Ballestas Inseln kommen wir vorbei an einer der Sandzeichnungen, die für die Region typisch sind und deren Ursprung nach wie vor ungeklärt ist. El Candelabro ist ein 180 Meter hoher an einen Dreizack erinnerndes Bild, das Seefahrer und Fischern seit ewigen Zeiten zur Orientierung dient. Ähnlich wie bei den Linien von Nasca ist bis heute nicht geklärt, warum der ewige Wind die Einkerbungen des Candelabro nicht zuweht.

Terassenfelder in den Anden Bild: Archiv

Nachmittags können Sie auf eigene Faust die Stadt Pisco erkunden, die sich noch von dem verheerenden Erdbeben 2007 erholt. Aus Pisco stammt der gleichnamige Schnaps, der rund um die Stadt in kleinen Kellereien gebrannt wird. Hier bietet sich auch eine Gelegenheit, einen PIsco Sour zu probieren.

Tag 6 (Sonntag)

Wir verlassen die Panamericana und beginnen unsere Reise in die Anden nach Ayacucho (2761 Meter hoch). Die Straße führt uns durch die beeindruckende Bergwelt der Anden. Die Regierung hat die Straße als eine Art Widergutmachung für die Menschen und die Gegend nach dem Ende des Terrors von Leuchtendem Pfad und Militär in Ayacucho gebaut.

In Ayacucho hatte sich die maoistische Terrororganisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) von Abimael Guzman festgesetzt. An keinem anderen Ort in Peru haben die Terroristen und in ihrer Folge die Sonderpolizei und das Militär so gewütet wie in Ayacucho und den Dörfern der Region. In Ayacucho werden wir uns mit Folgen des vergessenen Krieges in den Anden beschäftigen und mit Überlebenden sprechen.

Die Strecke führt uns durch Weiler und Dörfer und über den atem- beraubenden Apacheta Pass mit 4750 Meter Höhe. Wir werden uns den ganzen Tag Zeit für die Reise nehmen. Auf der Fahrt werden wir die ersten Lama und Alpaka-Herden sehen und unterwegs an den besonders beeindruckenden Stellen anhalten. Am Nachmittag haben Sie Gelegenheit, einen Spaziergang durch das schöne Ayacucho zu unternehmen. Zum Abendessen treffen wir einen Vertreter einer NGO zum wirtschaftlichen Aufbau der Region.

Marktfrau in Ayacucho Bild: Archiv

Tag 7 (Montag)

Ein Großteil der Bewohner Ayacuchos ist während des Krieges aus der Stadt und der Region geflohen. Die Sozialstruktur hat sich dadurch selbstverständlich verändert, denn Ayacucho war traditionell ein Zentrum von Handel und Kunsthandwerkern. Die meisten von ihnen leben seit dem Krieg in Lima. Einige der traditionellen Handwerksfamilien sind trotz der Repressionen geblieben oder sind zurückgekehrt und beleben seit einigen Jahren die jahrhundertealte Tradition der Holzschnitzer, Weber und Teppichknüpfer wieder.

Wir besuchen eine Familie, die uns einen Einblick in das Wirtschafts- leben der Anden gibt. Dabei lernen wir etwas über die alte Hand- werkskunst des Wollfärbens mit Naturfarben und die Verarbeitung der Alpaka- und Lamawolle. Nachdem wir die Kunsthandwerkerkooperative von San Blas besucht haben, unternehmen wir einen Rundgang durch die vollkommen untouristische Stadt.

Am Nachmittag besuchen wir das Museo de la Memoria der Frauen-Organisation ANFASEP. Die Frauen haben während des Krieges ihre Männer, Söhne und Brüder verloren und gedenken im Museum der Toten. Wir treffen einige der Frauen und hören ihre Geschichten.

Tag 8 (Dienstag)

Heute geht es raus aufs Land. Wir nutzen die Gelegenheit, hoch in den Anden zu sein, zu einem Besuch in einem traditionellen Töpferdorf. Die Landschaft und Landwirtschaft lernen wir bei einem Spaziergang zwischen den Feldern kennen und treffen einen Vertreter der Landkooperativen, der uns einen Einblick in die Situation der Kleinbauern gewährt. Den Tag lassen wir in Ayacucho ausklingen.

Uro-Frauen auf einer Insel im Titicaca-See Bild: Archiv

Tag 9 (Mittwoch)

Früh am Morgen geht unser Flug über Lima nach Puno am Titicaca- see. Glücklicherweise haben wir uns in Ayacucho schon an die Höhe gewöhnt, denn Puno liegt auf 3.830 Meter Höhe. Nach der Ankunft treffen wir am Nachmittag einen Vertreter einer Umweltschutzorganisation, der uns über die Auswirkungen des Klimawandels in den hohen Anden und das einzigartige Ökotop Titicaca-See informiert.

Tag 10 (Donnerstag)

Am Titicaca-See treffen die andinen Hochkulturen der Quechua sprechenden Indigenen und der Ayamara zusammen. Bevor wir zu den traditionell lebenden Bewohnern auf der Insel Llachón übersetzen, besuchen wir die Nachfahren der dritten indigenen Kultur am See – die Uros. Sie sind berühmt für ihre aus Tortora-Gras geflochtenen Inseln, die auf dem Titicaca-See schwimmen.

Die Schilf-Inseln sind wirklich sehr beeindruckend, doch eine reine Touristenattraktion. Wir fahren daher flott im Boot weiter nach Llachón und beziehen die einfachen Zimmer bei unseren Gastfamilien. Bei einem Spaziergang über die Insel und durch das Dorf lernen wir das Leben der indigenen Bewohner kennen, können die einzigartige Sicht auf den See bewundern und uns nach Einbruch der frühen Dunkelheit über einen grandiosen Sternenhimmel erfreuen.

Das schöne auf Llachón ist: Es gibt keine Autos, kaum Strom und fast kein fließendes Wasser. Für Europäer ist es daher ein bischen eine Reise außerhalb der Zivilisation. Wir essen zusammen bei einer der Gastfamilien und haben Gelegenheit, Geschichten von ihrem Leben am See zu hören.

Schilf-Boote der Uros am Titicaca-See Bild: Archiv

Tag 11 (Freitag)

Den Vormittag verbringen wir auf Llachón, können eine Segeltour auf dem Titicaca-See unternehmen oder den klaren Morgen an Land verbringen. Am Nachmittag sind wir wieder in Puno, wo Sie die Errungenschaften der Zivilisation wieder voll auskosten können.

Tag 12 (Samstag)

Kurz nach Sonnenaufgang startet der Bus zu unserer Fahrt über den Altiplano nach Cusco. Heute nehmen wir einen speziellen bequemen Linienbus, der an interessanten Stellen Pausen einlegt. Während der ganztägigen Fahrt besuchen wir unter anderem den Wiracocha-Tempel und das Dorf Andahuaylillas mit einer der schönsten Barock- kirchen Perus. Wir nähern uns also gleichsam geografisch wie kulturgeschichtlich der alten Inka-Hauptstadt Cusco, die zum Höhepunkt der Reise gehört. Am späten Nachmittag können Sie die Stadt auf eigene Faust erkunden, die von den Inkas in der Form eines Pumas in das Tal gebaut wurde.

Tag 13 (Sonntag)

Für die Inka war Cusco „der Nabel der Welt“, denn in ihrer Vor- stellung lag die Stadt im Zentrum ihres Reiches. Das war beachtlich groß und erstreckte sich bis zum heutigen Ecuador im Norden und Chile im Süden. Von der präkolumbischen Hochkultur der Inka zeugen noch heute Bauten wie die Festungsanlage Saqsaywaman, die perfekt gehauenen Mauern der Straße Hatunrumiyoc und die Fundamente des Sonnenheiligtums Qoricancha. Cusco ist eine der schönsten Städte Südamerikas und fasziniert Menschen aus aller Welt, die in den vergangenen Jahren dort hingezogen sind und zum kulturellen Leben der antiken Stadt im 21. Jahrhundert beitragen.

Bewohner von Cusco vor einer Inka-Mauer Bild: Archiv

Auf einem geführten Stadtrundgang erfahren wir von Leben und Geschichte aus der Zeit vor dem Überfall durch Francisco Pizarro samt seinem Gefolge und von der katholischen Kolonialmacht Spanien. Die hat sich in Cusco nach der Zerstörung des Inka-Reichs mächtig breit gemacht und Klöster und Kirchen in die Bauten der Inka gesetzt.

Sehenswert sind jedoch in der Tat die Kathedrale und die Kunst-schnitzereien und Gemälde der Cusquener Schule, in der indigene Künstler die christlichen Motive mit indigenen Details bereicherten. Unser Rundgang führt uns durch die alten Gassen auch mitten hinein in das Marktviertel rund um den Markt von San Pedro, wo wir einen Einblick in das geschäftige Cusco der Händlerinnen und Geschäfts- leute bekommen. Ja, Händlerinnen, denn der Handel ist in den Anden fest in Hand der Frauen

Tag 14 (Montag)

Wir verlassen Cusco für ein paar Tage und fahren in das Heilige Tal der Inka oder weltlich auch das Urubamba-Tal genannt. Das äußerst fruchtbare Tal war die Versorgungkammer der Hauptstadt Cusco. Die Inka waren nicht nur hervorragende Baumeister, sondern auch kluge Ackerbauern. Um die Erträge zu steigern haben sie ausgeklügelte Bewässerungssysteme und Terrassenbauten angelegt, die wir in Maras Moray besuchen und erlaufen.

Gleich in der Nähe beeindrucken die Salzterrassen von Pichingoto, durch die nur in den Wintermonaten ein salziger Bach fließt. Wir haben also im August Glück, denn wir kommen zur Hochzeit der Salzgewinnung. Mitten in den Anden bauen die Bewohner des nahen Dorfes Salz im Tagebau ab und verkaufen das in der Gastronomie begehrte Salz mittlerweile weltweit. Die Terrassen und Abbau- methode haben sich dennoch seit Inkas Zeiten kaum geändert.

Lamas in der Nähe von Cusco Bild: Archiv

Im Urubamba Tal beeindrucken nicht nur die Zeugnisse der alten Hochkultur, sondern auch die atemberaubende Natur der Anden mit Blick auf die Gletscher der Sechstausender wie den Nevado Veronica. Wir übernachten bei Gastfamilien im Urubamba Tal und lernen das traditionelle Leben der indigenen Hochlandbewohner kennen.

Tag 15 (Dienstag)

Früh am Morgen brechen wir auf und besuchen Ollanta, den mutmaßlich ältesten noch bewohnten Ort Südamerikas. Die beeindruckende Festungsanlage Ollantaytambo thront über dem Dorf und bereitet uns auf den Höhepunkt der Reise vor – die Ruinen von Machu Picchu. Um dort hinzukommen, steigen wir in Ollanta in den Zug, der uns entlang des grünen Urubamba-Tals durch den Nebelwald nach Aguas Calientes bringt. Der Name des Ortes verrät es schon – hier gibt es heiße Quellen, in denen Sie von der Reise entspannen können.

Tag 16 (Mittwoch)

Bei Sonnenaufgang fahren wir nach Machu Picchu hoch, das oberhalb von Aguas Calientes liegt. Ob Tempelanlage, Nonnenkloster oder Rückzug für den Inka und sein Gefolge – Machu Picchu gibt Archäologen seit 100 Jahren Rätsel auf. Angeblich sind unterhalb der sichtbaren Anlage auf dem Berg noch einmal genauso viele Bauten in den Berg gehauen.

Über Machu Picchu werden soviele Geschichten erzählt wie Steine dort liegen und irgendwelche davon kommen der Wahrheit sicher nahe. Die Mystik des Ortes ist glücklicherweise stärker als der Ansturm der Touristen und obwohl Machu Picchu kommerziell ausgeschlachtet wird, ist der Ort unvergleichlich und beeindruckt nachhaltig.

Machu Picchu Bild: Archiv

Am Nachmittag fahren wir mit Zug und Bus zurück nach Cusco und nehmen bei einem Essen in Cusco Abschied von den Anden.

Tag 17 (Donnerstag)

Den Vormittag haben Sie zur freien Verfügung oder können ein soziales Projekt besuchen, das sich um Straßenkinder und jugendliche Mütter kümmert.

Am Nachmittag Flug zurück nach Lima. Wo wir in dem Restaurant Abschied von Peru nehmen, dass der Reisegruppe am Beginn am besten gefallen hat. Die meisten werden früh zu Bett gehen, da früh am nächsten Morgen die Heimreise nach Deutschland beginnt.

Tag 18 (Freitag)

Frühstück gegen 5 Uhr für diejenigen, die mit Lufthansa gegen 8 Uhr Lima verlassen. Mit Umsteigen und Zeitverschiebung fliegen Sie die ganz Nacht.

Tag 19 (Samstag)

Die Lufthansa Verbindung landet gegen 11 Uhr in Frankfurt/M. Individuelle Weiterfahrt in die jeweiligen Wohnorte.