AfDler schert rechts aus

GRABENKÄMPFE Abgeordneter Flockenunterzeichnet die nationalistische „Erfurter Resolution“

Der Richtungsstreit innerhalb der AfD hat ihre Bürgerschaftsfraktion erreicht. Auf der Website der sogenannten „Erfurter Resolution“ erklärt der Hamburger AfD-Abgeordnete Ludwig Flocken, die Erklärung zu unterstützen, die inzwischen rund 1.500 der 22.000 Parteimitglieder unterzeichneten und in der nationalistische Erneuerungsgedanken der AfD beschworen werden. Zuvor hatte der Bundesvize Hans-Olaf Henkel das Papier als „spinnerte völkische Ansichten“ bezeichnet.

Flocken, Orthopäde aus Bergedorf, stört diese Kritik nicht. Er führt: „Wenn ich konservative, libertäre, islamkritische oder kriegskritische Positionen vertrete, bei Pegida mitspaziere oder rede, dann fühlen sich Politik und Medien provoziert.“ Auch in der AfD müsste das nicht jedem gefallen, sagt er. „Es gehört aber zur AfD dazu.“

Anders sieht das der Fraktionsvorsitzende Jörn Kruse, der auf einen liberalen Verbandskurs setzt. Es ist nicht das erste Mal, dass Flocken an diesem Image kratzt: Am 26. Januar beschimpfte er bei dem Pegida-Ableger in Schwerin die Gegendemonstranten: „In Diktaturen werden Kritiker der Regierung von der Polizei niedergeknüppelt. Bei uns brauchen die Eliten euch als Fußvolk, um die Menschen zusammenzuschlagen und einzuschüchtern.“ Und bezeichnete die Pegida-Gegner als „die neue SA“.

Auf der Website führt Flocken weiter aus, was er sich von seiner Unterstützung verspricht: „Rückendeckung für meine politische Arbeit.“ Und eine Ansage für die eigene Fraktion. Die Rückendeckung steht noch aus. Vielleicht kommt die von seinem Fraktionskollegen Alexander Wolf von der vom bayerischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Danubia. Auch Felix Krebs vom „Bündnis gegen Rechts“ hält die Hamburger AfD längst nicht mehr für liberal. Sie habe ein „Problem mit extrem Rechten“.  AS