Sitzung des Rundfunkrats: Der Intendant spricht erst im Januar

Die Rundfunkrat-Debatte über den autoritären Führungsstil von Radio-Bremen-Chef Heinz Glässgen blieb ohne Ergebnis. Immerhin steht der Haushalt für 2008.

Radio-Bremen-Intendant Heinz Glässgen ist als Chef nicht sehr beliebt. Nun soll ein "Moderationsverfahren" die verhärteten Fronten aufbrechen. Bild: dpa

Dicke Luft mit möglichen Aufheiterungen - so könnte nach der Rundfunksratssitzung am Nikolaustag die Stimmung bei Radio Bremen beschrieben weden. Intendant Heinz Glässgen steht bei der kleinsten ARD-Anstalt wegen seines internen Führungsstils in der Kritik.

Durch geharnischte Briefe und die eigenmächtige Planung eines Gottesdienstes zur Einweihung des neuen Funkhauses direkt an der Weser hatte der Senderchef Personal- wie Teile des Rundfunkrats von Radio Bremen gegen sich aufgebracht.

Drei Stunden dauerte die Sitzung - ein wirklich konkretes Ergebnis in der Causa Intendant gibt es noch nicht: Glässgen wird mit dem "Bericht des Intendanten" nun erst beim nächsten Treffen der 34 RundfunkrätInnen am 10. Januar Rechenschaft ablegen. "Sie müssen Ihre Mitarbeiter mitnehmen bei dem Reformprozess", forderte Rundfunkrätin Katrin Rabus den Intendanten auf: "Und den Rundfunkrat auch."

Doch Glässgen habe sich zu diesem konkreten Punkt am Donnerstag nur sparsam geäußertet, berichten Teilnehmer. Bei einer vorbereitenden, deutlich längeren Sitzung im Finanz- und Organisationsausschuss des Senders am Montag sei dies anders gewesen. Glässgen selbst bekannte, er sei gebeten worden zu versuchen, auf die Kritik eine "moderate Antwort" zu finden. Immerhin zwischen Personalrat und Intendant scheinen die Fronten etwas weniger verhärtet. Ein "Moderationsverfahren" ist im Gespräch, hier will man sich schon kommende Woche wieder treffen.

Konkreter sieht die Lage beim lieben Geld aus: Der Radiorundfunkrat verabschiedete erwartungsgemäß den Haushalt für 2008. Erträgen von insgesamt 98,7 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 100,3 Millionen Euro (Vorjahr: 104,4 Millionen Euro) gegenüber. Die fehlenden 1,6 Millionen Euro sollen durch Rücklagen bestritten werden.

Und auch im Streit über den pressefreien, bestenfalls halböffentlichen Festakt zur Funkhausweihe vor zwei Wochen gibt es eine - allerdings sehr spezielle - Bremer Lösung: Am 21. Dezember gibt es im Fernsehen eine Zusammenfassung, "gleich" nach dem Schmusetalk "3nach9" um Mitternacht. KAWE, STG

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