#Paellagate auf Twitter: Jamie Oliver legt sich mit Spaniern an

Der Fernsehkoch will innovativ sein und blamiert sich dabei. Mit einem harmlos gemeinten Paellarezept erntet Jamie Oliver Hohn und Spott im Netz.

Porträt Jamie Oliver

Der Reis war heiß: Jamie Oliver Foto: ap

Jamie Oliver ist mitten hineingetreten. Nicht ins Fettnäpfchen, sondern in die Reispfanne. Und hat sich damit ordentlich blamiert. Was ist passiert?

Der für seine mitunter unkonventionellen Rezeptvarianten bekannte britische Fernsehkoch wollte sich an einer eigenen Versionan des spanischen Nationalgerichts Paella versuchen. Nur mischte er törichterweise scharfe Chorizo-Wurst unter die Zutaten.

Traditionellerweise kommen den Spaniern bei der Paella aber nur Reis, Gemüse, Fleisch und gegebenenfalls Meeresfrüchte in die Pfanne. Scharfe Wurst gehört definitiv nicht dazu. Mit also nur einer falschen Zutat und einem Tweet hat Oliver sich sein persönliches Essenswaterloo angerichtet.

Das bekam im Netz gleich einen eigenen Hashtag: #Paellagate. Wütende Spanier machten ihrer Entrüstung Luft und fragten den Briten, was ihm nur einfalle. Das Rezept wird als „Abscheulichkeit“ bezeichnet. Eine Spanierin geht in ihrer bildlichen Sprache so weit zu sagen, dass die spanische Verfassung infolge von Olivers Rezeptfreistil in Tränen ausbreche. Andere Kommentatoren verzichten auf Worte und lassen Bilder sprechen.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Wieder andere kontern den kulinarischen Fehltritt mit eigenen Versionen britischer Speisen und Getränke. So präsentiert Twitter-User Antonio Villarreal seine „Version von Fish and Chips, die Aubergine mit Ente kombiniert“. Eva Moreda Rodriguez empfiehlt, den klassischen schwarzen Tee einmal so zuzubereiten, dass der Teebeutel direkt in die Milch gehängt und diese in der Mikrowelle erhitzt wird.

Dem ein oder anderen ist Jamie Olivers Reinfall Provokation genug, eine Petition zu unterstützen. Die Eingabe mit dem Titel „Chorizo gehört nicht in die Paella“, die bereits vor zwei Jahren wegen chorizobehafteter Rezeptfehltritte diverser britischer Fernsehköche gestartet wurde, wird jetzt wieder bei Twitter verlinkt.

Und als ob das noch nicht genug Peinlichkeit für den Koch-Entertainer wäre, zeigt sein Fauxpas zum wiederholten Male, dass er in der Adaption von Nationalgerichten kein gutes Händchen hat – zumal wenn Reis ein Bestandteil ist. Erst vor zwei Jahren hatte er sich an Jollof versucht, einem westafrikanischen Reisgericht. Er mischte Koriander, Petersilie und Zitrone hinein. Zutaten, die normalerweise nicht darin vorkommen.

Zusammenfassend heißt es auf Twitter deshalb nach dem jüngsten Vorfall: „Erst #jollofgate und die Westafrikaner, nun #paellagate und die Spanier. @jamieoliver muss einen Todeswunsch haben“.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.