Ultraschnell ist zu schnell

FINANZEN Bundesbank kritisiert „Turbohandel“

FRANKFURT/MAIN dpa | Die Bundesbank blickt skeptisch auf den ultraschnellen computergesteuerten Handel an den Börsen. Es gebe Anzeichen, dass dieser Hochfrequenzhandel Trends in turbulenten Zeiten verstärke, heißt es in einer Studie, die im Monatsbericht der Bundesbank veröffentlicht wurde.

Die Bundesbank fordert daher, dass geprüft wird, wie sich dieser „Turbohandel“ verlangsamen lässt, um Wettbewerbsnachteile für andere Händler auszugleichen. Dadurch könne auch das für den „volkswirtschaftlichen Nutzen zweifelhafte technologische Wettrüsten“ an den Börsenplätzen reduziert werden, heißt es in der Veröffentlichung.

Die Studie der Bundesbank ist die erste genaue Untersuchung über den Hochfrequenzhandel in Deutschland. Die Forscher analysierten Millionen Daten aus zwei Handelswochen an der Terminbörse Eurex im Jahr 2014.

Der Hochfrequenzhandel versucht, Kursdifferenzen auszunutzen, indem innerhalb von Bruchteilen von Sekunden möglichst viele Geschäfte abgeschlossen werden. Rund die Hälfte aller spekulativen Geschäfte an den Finanzmärkten findet inzwischen im Hochfrequenzhandel statt.

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