IOC-Entscheidung zu Winterspielen 2018: Russland mal neutral

Das Internationale Olympische Komitee schließt Russland von den Winterspielen im kommenden Jahr aus. Hintergrund sind Dopingfälle.

Eine Frau mit Wollmütze schwenkt eine russische Flagge

Russische Athleten dürfen bei den Winterspielen 2018 nicht unter russischer Flagge starten Foto: ap

MOSKAU rtr | Wegen des Dopingskandals wird Russland von den Olympischen Winterspielen im kommenden Jahr in Südkorea ausgeschlossen. Zugelassen würden nur einige russische Athleten unter neutraler Flagge, teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstag in Lausanne mit. Der Verband sprach von Beweisen, die eine „beispiellose und systematische Manipulation“ des Anti-Doping-Systems in Russland auch während der Winterspiele 2014 in Sotschi belegten.

IOC-Präsident Thomas Bach äußerte sein Bedauern über dopingfreie Sportler, die nun leiden müssten. Dem Verband zufolge dürfen die Athleten nur teilnehmen, wenn sie keine leistungssteigernden Mittel nahmen und dies nachgewiesen wird. Der IOC entschied zudem, den Chef des russischen Olympiaverbandes, Alexander Schukow, vom Weltverband zu suspendieren.

Bach zufolge bat der russische Verband bei einem Treffen am Dienstagnachmittag um Entschuldigung. Schukow selbst kündigte an, gegen die Entscheidung des IOC Beschwerde beim Internationalen Sportgerichtshof einzulegen, wie die Nachrichtenagentur R-Sport meldete.

Zuletzt wurden Forderungen immer lauter, Russland von dem Großereignis im südkoreanischen Pyeongchang auszuschließen. Wegen mutmaßlicher Dopingverstöße bei den Winterspielen in Sotschi waren in den vergangenen Wochen mehr als 20 Sportler lebenslang gesperrt worden. IOC-Ermittler waren dem Verdacht nachgegangen, wonach viele Russen verbotene leistungssteigernde Mittel einnahmen. Auch sollen Laborproben manipuliert worden sein.

Die russischen Behörden haben eine Beteiligung der Regierung zurückgewiesen und versprochen, mit den internationalen Sportverbänden zusammenzuarbeiten, um Doping in Russland zu bekämpfen. Regierungssprecher Dmitri Peskow sagte zuletzt, man wolle alle Verbindungen zum IOC beibehalten.

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