Chronologie des Prager Frühlings

Juni 1967

Auf dem 4. Kongress des tschechoslowakischen Schriftstellerverbands in Prag fordern bekannte Literaten wie Milan Kundera und Ludvík Vaculík öffentlich ein Ende der Zensur.

Quelle: Alexandra Mostyn

5.1.1968

Der bisherige Chef der slowakischen Kommunisten, Alexander Dubček, wird neuer Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei.

Quelle: Alexandra Mostyn

4.3.1968

Nachdem Dubček schon im Februar Reformen angekündigt hatte, wird die Abteilung „Zentrale Publikationsverwaltung“ und somit die staatliche Zensur abgeschafft.

Quelle: Alexandra Mostyn

23.3.1968

Beunruhigt rufen die sowjetischen Machthaber Vertreter der kommu­nistischen Parteien der Tschechoslowakei, Ungarns, Polens, Bulgariens und der DDR zu einem Treffen nach Dresden. Die Tschecho­slowakei wird gewarnt, mit ihren Reformen bestimmte Grenzen nicht zu überschreiten.

Quelle: Alexandra Mostyn

8.4.1968

Der Ökonom Ota Šik, der seit Beginn der 1960er Jahre an Reformen der sozialistischen Planwirtschaft arbeitet, wird stellvertretender Regierungsvorsitzender. Sofort beginnt er, seine Reformen in die Tat umzusetzen.

Quelle: Alexandra Mostyn

27.6.1968

Der Schriftsteller Ludvík Vaculík veröffentlicht sein „Manifest der 2.000 Worte an Arbeiter, Bauern, Beamte, Künstler und alle“, in dem er die BürgerInnen des Landes aufruft, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.

Quelle: Alexandra Mostyn

29.7.1968

Bei einem Treffen im slowakischen Čierna nad Tisou fordert KPdSU-Generalsekretär Leonid Breschnew Alexander Dubček auf, sämtliche Reformen rückgängig zu machen.

Quelle: Alexandra Mostyn

21.8.1968

In der Nacht zum 21. August fallen Panzer der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschecho­slowakei ein. General­sekretär Alexander Dubček wird nach Moskau verschleppt, fünf Tage später werden sämtliche Reformen rückgängig gemacht.

Quelle: Alexandra Mostyn

16.1.1969

Mit einem Truppen­stationierungsvertrag besiegeln die Sowjet­union und die Tschecho­slowakei im Oktober 1968 die Besatzung. Aus Protest gegen die wachsende Gleichgültig­keit der Bevölkerung und die beginnende „Normalisierung“ verbrennt sich der 21-jährige Student Jan Palach im Januar 1969 auf dem Prager Wenzelsplatz.

Quelle: Alexandra Mostyn