US-Truppen in Syrien: Vollständiger Abzug geplant

Trump sieht die Mission als erfüllt an und kündigt einen schnellen Rückzug an. Betroffen sind vor allem kurdische Gebiete, für die eine türkische Offensive geplant ist.

Militärfahrzeuge auf einer Straße durch unbebautes Land

Noch patroulliert die US-Armee im syrisch-türkischen Grenzgebiet Foto: reuters

WASHINGTON afp | Die USA bereiten den vollständigen Abzug ihrer Streitkräfte aus Syrien vor. Ein US-Regierungsvertreter bestätigte am Mittwoch in Washington Medienberichte, wonach die derzeit rund 2000 US-Soldaten in Syrien das Land verlassen sollen. Der Nachrichtensender CNN hatte zuvor unter Berufung auf Regierungsangaben berichtet, es sei ein „schneller“ und „vollständiger“ Rückzug geplant. US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, die USA hätten mit dem Sieg über die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ihr Ziel in Syrien erreicht.

„Wir haben ISIS in Syrien geschlagen, mein einziger Grund, während der Trump-Präsidentschaft dort zu sein“, schrieb er. Trump hatte bereits im März einen baldigen Abzug der Truppen aus Syrien in Aussicht gestellt, doch blieb es damals bei der Ankündigung.

Laut dem „Wall Street Journal“ betrifft der nun geplante Abzug den Nordosten Syriens, wo die US-Soldaten den Kampf lokaler Milizen gegen die IS-Miliz unterstützen.

Die USA unterstützen in Nordsyrien seit Jahren die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), deren Rückgrat die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bilden. In der Türkei stößt die Militärhilfe für die Kurdenmiliz auf scharfe Kritik, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist, die seit 1984 einen blutigen Kampf gegen den türkischen Staat führt. Erst kürzlich kündigte die Türkei eine neue Offensive gegen die YPG an.

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