Langsames, nachhaltiges Drehen

In drei Jahren soll das Riesenrad im Berliner Plänterwald wieder in Betrieb gehen – mit einigen substanziellen Veränderungen

Von Claudius Prößer

Die gute Nachricht zuerst: Ab Ostern soll sich das ikonische Riesenrad im Plänterwald wieder drehen. Die nicht ganz so gute Nachricht: Gemeint ist Ostern 2025. Dann allerdings wird das Wahrzeichen des einstigen „Kulturparks Plänterwald“ und späteren Spreeparks nicht mehr jämmerlich quietschen wie in den Jahren vor seinem Abbau, als es nur noch vom Wind bewegt wurde. Es soll in neuem Glanz erstrahlen und wird in ein nachhaltiges Flächenkonzept eingebettet sein. So beschrieben es am Freitag der Geschäftsführer der landeseigenen Grün Berlin GmbH, Christoph Schmidt, und Umweltstaatssekretärin Silke Karcher.

Die Grün Berlin ist die Betreiberin des Geländes, das auch auf Grundlage einer Bürgerbeteiligung als neuartiger Kultur-Natur-Ort Spreepark wiederentstehen soll. Das Riesenrad war seit der Schließung des privat betriebenen Vergnügungsparks im Jahr 2002 nicht mehr in Betrieb, im vergangenen Jahr wurde es schließlich abgebaut und Materialprüfungen unterzogen.

Nun soll Ende 2022 ein europaweites Vergabeverfahren für die Sanierungsplanung und die anschließende „Transformation“ stattfinden. Parallel werden im Sommer die Unterlagen für den Bebauungsplan des Spreeparks ausgelegt, Anfang 2023 soll das Verfahren abgeschlossen sein.

„Spektakulär“ findet der Grün-Berlin-Chef das „neue alte“ Riesenrad. In den Visualisierungen des beauftragten Ingenieurbüros Schlaich Bergermann Partner lässt sich erkennen, dass vor allem die Tragkonstruktion eine völlig andere sein wird: Von Spannseilen gehalten, „schwebt“ das Rad künftig über einem neu gestalteten Wasserbecken. Auch die Gondeln sind nicht mehr die alten, die waren laut Schmidt verrostet und nicht mehr zu retten. Allerdings sollen die neuen rund und drehbar sein und damit dem Original aus DDR-Zeiten entsprechen.

Kosten: 6,4 Millionen Euro

6,4 Millionen Euro kostet die Riesenrad-Transformation nach aktuellem Planungsstand, davon übernimmt das Land Berlin 3,52 Millionen Euro. Der Rest kommt aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“.