Covid-19-Bericht der EU-Gesundheitsbehörde: Lehren aus der Coronapandemie
Um sich besser auf Notfälle vorzubereiten, veröffentlicht die ECDC einen Covid-19-Bericht. Dieser gibt einen Überblick über die langwierige Pandemie.
STOCKHOLM dpa | Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC schöpft eine Reihe von Erkenntnissen aus der langwierigen Coronapandemie. Damit sich Länder besser auf künftige Pandemien oder andere Notfälle vorbereiten können, machte die in Stockholm ansässige Behörde vier Bereiche aus, in denen Lehren aus der Coronazeit gezogen werden können. Wie aus einem am Dienstag veröffentlichten ECDC-Bericht hervorgeht, zählen dazu der Nutzen von Investitionen in das Gesundheitspersonal, die bessere Vorbereitung auf die nächste Gesundheitskrise, die Risikokommunikation und Einbindung der Gesellschaft sowie die Sammlung und Analyse von Daten.
All diese Bereiche seien eng miteinander verknüpft, betonte das ECDC. Während sich die Pandemie auf eine Phase geringerer Intensität zubewege, wolle man mit dem Bericht Folgemaßnahmen hervorheben, die zu einer verbesserten Pandemievorsorge in Europa beitragen könnten.
„Die Covid-19-Pandemie hat uns wertvolle Lektionen gelehrt, und es ist wichtig, unsere Maßnahmen zu überprüfen und zu bewerten, um festzustellen, was funktioniert hat und was nicht“, erklärte die deutsche ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Man müsse besser auf künftige Gesundheitskrisen vorbereitet sein, etwa durch eine Stärkung des Gesundheitspersonals, eine bessere Überwachung von Infektionskrankheiten und die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Organisationen, Ländern und Regionen.
Das Coronavirus Sars-CoV-2 hatte Europa Anfang 2020 erreicht und sich im Anschluss äußerst schnell ausgebreitet. Zahlreiche Länder reagierten zunächst mit erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Schließung ihrer Grenzen. Dank der rekordschnellen Entwicklung von Corona-Impfstoffen gelang es letztlich, das Virus 2022 weitgehend zurückzudrängen.
Leser*innenkommentare
Reinhardt Gutsche
Politisches Fiasko
Zitat: „...zählen dazu der Nutzen von Investitionen in das Gesundheitspersonal, die bessere Vorbereitung auf die nächste Gesundheitskrise, die Risikokommunikation und Einbindung der Gesellschaft sowie die Sammlung und Analyse von Daten.“
Die „Lehren“ sind hier Synonym für erkannte politische Defizite, in Klartext übersetzt sind dies in der Reihenfolge ihrer Schwere:
- gigantischer Personalmangel im Gesundheitswesen als Hauptursache für die Gefahr, durch die Pandemie an dessen Kapazitätsgrenzen zu stoßen,
- dazu die unzulängliche materielle Infrastruktur des Gesundheitswesens,
- eine das reale Risiko stark übertreibende Angstkommunikation,
- eine arrogant-autoritäres Verhältnis der administrativen Entscheidungsträger zu der Bevölkerung,
- ungenügende Datenbasis der politischen Entscheidungen.
Drastischer läßt sich das politische Fiasko der politischen Reaktion auf die Pandemie nicht beschreiben.