Proteste in mehreren Städten: Letzte Generation blockiert wieder

Die Letzte Generation hat in mehreren Städten protestiert. Innenministerin Faeser verteidigt das harte Vorgehen der Behörden gegen Ak­ti­vis­t:in­nen.

Die ZIffer vier und Tuben von Sekundenkleber auf aufgerissenem Asphalt

Nach der Blockade: Tuben von Sekundenkleber, eine Straßenmarkierung am großen Stern in Berlin Foto: Kay Nietfeld/dpa

BERLIN taz | Mitglieder der Klimaschutz-Gruppe Letzte Generation haben am Montag ihre Blockaden in mehreren deutschen Städten fortgesetzt. Etwa ein Dutzend der Ak­ti­vis­t:in­nen besetzten mehrere Straßen um die Siegessäule in Berlin. Das Denkmal steht in der Mitte eines mehrspurigen Kreisverkehrs, der ein Verkehrsknotenpunkt ist.

Auch in anderen Städten wie Halle, Freiburg und Gießen blockierte die Initiative Straßen, um gegen die Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen durch die Klimakrise zu protestieren.

In der vergangenen Woche hatte die Gruppe auf andere Aktionen gesetzt. Sie störte etwa eine Party des Sportwagenbauers Porsche in Stuttgart und beschmierte auf Sylt einen Privatjet mit Farbe. Das Ziel: auf den besonders großen ökologischen Fußabdruck der Superreichen aufmerksam zu machen.

Am Montag thematisierten die Ak­ti­vis­t:in­nen nun auch ihre regelmäßige Strafverfolgung. Die Straßenblockaden gelten juristisch oft als Nötigung betroffener Autofahrer:innen. Zahlreiche Gerichtsverfahren beschäftigen sich mit dem Protest. Zweimal hatten zudem Staatsanwaltschaften bundesweite Razzien bei Mitgliedern der Gruppe durchgeführt.

Faeser verteidigt Polizei

„Angst vor Hausdurchsuchungen < Angst vor Gesellschaftskollaps“, hieß es am Montag auf einem Plakat der Ak­ti­vis­t:in­nen in Berlin. Sie argumentieren, dass die Klimakrise als Notstand die Straßenblockaden rechtfertige.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verteidigte das Vorgehen der Sicherheitsbehörden am Wochenende. „Das ist richtig“, sagte sie der Bild am Sonntag. „Wir akzeptieren nicht, dass Aktivisten die Rechte anderer verletzen“, so die Politikerin. „Dem Klimaschutz nutzt das überhaupt nichts.“ 740 Personen seien polizeilich in Erscheinung getreten, es gehe dabei um Nötigung und Sachbeschädigung.

Indes haben die Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen auch einen neuen prominenten Fürsprecher: Der Dramaturg René Pollesch, Intendant am Berliner Theater Volksbühne, lobte die Letzte Generation. „Die Volksbühne hat die Ak­ti­vis­t:in­nen eingeladen, weil wir, die Mitarbeiter:innen, auch durch ihre Aktionen und Wortmeldungen in den Ernst der Lage durch die Klimakatastrophe geschubst wurden.“

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