Wahl IV: Satire-Partei bekämpft rechte Propaganda

Die Partei DIE PARTEI des Satirikers Sonneborn überklebt geschmacklose NPD-Wahlplakate. Rechtsextreme nennen das "menschenverachtende Propagandaaktion".

Martin Sonneborn (r), Vorsitzender der Partei "Die Partei", hält ein manipuliertes Plakat der NPD mit der Aufschrift "Gas geben!" und dem Bild des 2008 verstorbenen österreichischen Rechtspopulisten Haider. Bild: dpa

Die für die Abgeordnetenhauswahl im September antretende Partei DIE PARTEI des Satirikers Martin Sonneborn hat in der Nacht zu Freitag zahlreiche Wahlplakate der NPD überklebt. "Wir sind mit einer 4-Meter-Leiter losgezogen und haben die ,Gas geben'-Plakate mit unserer eigenen Variante überklebt", sagte Sonneborn am Freitag der taz. Bei der Plakatversion der PARTEI wurden Design und Slogan der NPD beibehalten. Das Bild des Spitzenkandidaten Udo Voigt auf einem Motorrad aber wurde durch eines von Jörg Haider vor seinem zerstörten Auto ersetzt. 2008 war der österreichische Rechtspopulist bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Die rechtsextreme NPD hatte mit ihren Wahlplakaten mit dem Slogan "Gas geben" in den vergangenen Tagen im Berliner Wahlkampf für Aufregung gesorgt. Die Plakate erinnern an die Gaskammern in den Konzentrationslagern im Dritten Reich und hingen auch in der Umgebung des Holocaust-Mahnmals.

"Wir finden, dass geschmacklose Wahlplakate nur von der Partei, dem politischen Arm der Titanic, gemacht werden dürfen. Und nicht von irgendwelchen dahergelaufenen Rechtsradikalen", sagte der frühere Titanic-Chefredakteur Sonneborn weiter. Die umgestalteten Plakate seien auch vor der NPD-Parteizentrale angebracht worden.

Die NPD bezeichnete das Vorgehen am Freitag als "linksextremistische Mordphantasie" und "menschenverachtende Propagandaaktion". Parteisprecher Stefan Lux kündigte in einer Stellungnahme an, der Landesverband werde Strafanträge wegen Sachbeschädigung und presserechtlicher Vergehen stellen. Ansonsten seien die Reaktionen freundlicher, sagt Sonneborn: "Wir ernten viel Gelächter."

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.