+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Marschflugkörper für die Ukraine

Bundesregierung und Rüstungsunternehmen verhandeln offenbar über Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Die kann auf weitere US-Finanzhilfe hoffen.

EIn Haus ist von Löchern durchbohrt

Nach dem Angriff: Zerstörung in Saporischschja Foto: Vyacheslav Ratynskyi/reuters

Debatte über Marschflugkörperlieferung zieht an

In der Debatte über die ukrainische Forderung nach deutschen Marschflugkörpern vom Typ Taurus deutet sich nach Medienberichten Bewegung an. Die Bundesregierung prüfe, wie Deutschland die Ukraine in den kommenden Monaten mit Taurus aus Beständen der Bundeswehr versorgen könne, meldete der Spiegel. Dazu liefen Gespräche zwischen dem Verteidigungsministerium und der Rüstungsindustrie.

Beim Spiegel hieß es weiter, das Verteidigungsministerium habe den Taurus-Hersteller gebeten, eine Limitierung für die Ziel-Programmierung in die Marschflugkörper zu integrieren. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle durch technische Modifikationen ausschließen, dass die Ukraine mit den weitreichenden Waffensystemen Angriffe auf russischem Territorium ausführen kann. In Industriekreisen hieß es dem Bericht zufolge, eine solche Einschränkung des Systems sei durchaus möglich, werde aber einige Wochen in Anspruch nehmen.

Die Ukraine fordert von Berlin Marschflugkörper vom Typ Taurus, um auch Stellungen der russischen Streitkräfte weit hinter der Frontlinie angreifen zu können. Die Bundesregierung war dabei bislang zurückhaltend, weil die Geschosse auch russisches Territorium erreichen können. (dpa)

Ukraine kann auf Hilfspaket hoffen

Die von Russland angegriffene Ukraine kann auf ein weiteres milliardenschweres Hilfspaket aus den USA rechnen. Ranghohe Regierungsbeamte kündigten am Donnerstag in Washington an, Präsident Joe Biden werde den Kongress um insgesamt rund 13 Milliarden US-Dollar (11,8 Milliarden Euro) Militärhilfe bitten. Mit dem Geld sollen auch die Bestände des US-Verteidigungsministeriums wieder aufgefüllt werden, aus denen ein Teil der Militärausrüstung für Kiew stammt. Offen war, ob von dem Geld auch ein Teil in die militärische Unterstützung anderer Länder fließen soll. (dpa)

Zwei ukrainische Drohnen in Russland abgefangen

In der Nähe der russischen Stadt Kursk sind russischen Angaben zufolge zwei ukrainische Drohnen abgefangen worden. Die Luftabwehr habe sie am späten Donnerstagabend bei ihrem Anflug zerstört, teilt der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Roman Starowoit, demnach mit. Die Oblast Kursk grenzt an die Ukraine. Deren Führung kommentiert üblicherweise keine Angriffe auf russisches Territorium oder von russischen Truppen besetztes ukrainisches Gebiet. (rtr)

Gruppe von Hackern spioniert Botschaftsmitarbeiter aus

Eine Gruppe von Hackern hat jahrelang, auch während des Kriegs in der Ukraine, Botschaftsmitarbeiter von vier Ländern in Belarus ausspioniert. Sie hätten dazu lokale Internet-Netzwerke gekapert, schreiben Sicherheitsforscher des slowakischen Cybersecurity-Unternehmens ESET in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Etwa 15 Geräte von Diplomaten aus zwei europäischen Ländern, einem südasiatischen Land und einem afrikanischen Land, die in den Botschaften arbeiteten, seien angegriffen worden. Die digitale Spionagekampagne habe um 2021 begonnen und laufe immer noch. (rtr)

Russische Rakete tötet mindestens einen Menschen

Eine russische Iskander-Rakete ist laut Angaben ukrainischer Behörden am Donnerstagabend in ein Hotel der Stadt Saporischschja eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch getötet worden, 16 Personen seien verletzt worden, darunter vier Kinder. Lokale Medien berichteten, es handele sich bei dem beschädigten Gebäude um das Hotel Reikartz im Stadtzentrum, das häufig von Mitarbeitenden der Vereinten Nationen genutzt wird. (rtr)

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