+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Erneut Drohnenangriffe auf Kyjiw

Auch in der Nacht zu Sonntag wurden ukrainische Städte bombardiert. Russland hält Regionalwahlen ab, auch in den besetzten Gebieten der Ukraine.

Ein zertrümmertes Fenster in einem Wohnhaus in Kyjiw

Schaden nach russischem Drohnenangriff in Kyjiw, 10. September 2023 Foto: Gleb Garanich/reuters

Erneut russische Drohnenangriffe auf Kyjiw

Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw ist in der Nacht zum Sonntag nach Angaben der örtlichen Behörden von zahlreichen Drohnen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe „mehr als zwei Dutzend“ der unbemannten Flugkörper abgeschossen, teilte der Chef der Kyjiwer Militärverwaltung, Serhij Popko, im Onlinedienst Telegram mit. Wie die ukrainischen Streitkräfte mitteilten, wurde die Ukraine in der Nacht mit insgesamt 32 Schahed-Drohnen angegriffen, von denen 25 zerstört werden konnten.

Der größte Teil des nächtlichen Angriffs galt demnach der ukrainischen Hauptstadtregion. Nach Angaben Popkos sowie von Bürgermeister Vitali Klitschko gingen Trümmer abgeschossener Drohnen in den Bezirken Podilsky, Schewtschenkiwsky und Swjatoschynsky nieder. Die meisten Trümmer seien auf offene und unbebaute Flächen gefallen, erklärte Popko. Jedoch seien mehrere Autos, Fahrleitungen von Bussen und Straßen beschädigt worden.

Im Bezirk Schewtschenkiwsky lösten niedergestürzte Trümmer einen Brand in einem Wohngebäude aus, der aber laut Popko rasch gelöscht werden konnte. Ein weiteres Wohnhaus wurde von herunterfallenden Trümmerteilen beschädigt, wie die Militärverwaltung Kiews auf Telegram mitteilte. Eine Person sei verletzt worden, jedoch nicht lebensgefährlich. Zudem entfachten niedergegangene Trümmer den Angaben zufolge ein Feuer im bekannten Sowky-Park.

Kyjiw und Umgebung werden nach ukrainischen Angaben immer wieder von der russischen Armee aus der Luft angegriffen, wobei häufig Drohnen eingesetzt werden. (afp)

USA verteidigen G20-Abschlusserklärung

Die US-Regierung hat die Abschlusserklärung des G20-Gipfels in Neu Delhi gegen Kritik verteidigt. Die Erklärung sei „ein großer Schritt nach vorn“ etwa mit Blick auf die Souveränität und territoriale Integrität von Staaten, sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Sonntag.

Sie zeige, dass die großen Volkswirtschaften, „darunter übrigens auch Brasilien, Indien und Südafrika, sich einig sind, dass das Völkerrecht gewahrt werden muss und dass Russland das Völkerrecht respektieren muss“. Die Erklärung baue auf UN-Resolutionen und der Abschlusserklärung aus dem vergangenen Jahr auf, um die Botschaft zu senden, dass Russland von der Anwendung von Gewalt zum Erwerb von Territorien absehen müsse. (dpa)

Scheinwahlen in Russland und den besetzten Gebieten

Überschattet von Betrugsvorwürfen, hält Russland in Dutzenden Gebieten Regionalwahlen ab. Noch bis zum Sonntagabend können Menschen in 22 Gebieten ihre Stimme bei der Gouverneurswahl und in 16 Gegenden bei der Wahl zum Regionalparlament abgeben. In der Hauptstadt Moskau dürfte sich bei der Bürgermeisterwahl Amtsinhaber Sergei Sobjanin von der Kremlpartei Geeintes Russland eine weitere Amtszeit sichern.

Unabhängige Beobachter haben bereits in den ersten Tagen der Abstimmung zahlreiche Verstöße registriert. Die Urnengänge gelten Experten zufolge als die am wenigsten freien seit Beginn der Ära Wladimir Putins in Russland vor rund 24 Jahren. Seit Kriegsbeginn hat im flächenmäßig größten Land der Erde unter Führung von Präsident Putin die Unterdrückung Andersdenkender massiv zugenommen. Viele kremlkritische Oppositionelle sitzen mittlerweile entweder im Straflager oder sind ins Ausland geflohen.

Auch in den vier von Russland annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson hat der Kreml nun Scheinwahlen angesetzt. Die Ergebnisse dieser von der Besatzungsmacht organisierten Urnengänge werden international nicht anerkannt. (dpa)

Nato-Staat Rumänien findet erneut Drohnenteile an ukrainischer Grenze

Im Nato-Staat Rumänien fand das Militär nach eigenen Angaben erneut Teile einer mutmaßlich russischen Drohne im Grenzgebiet zur Ukraine. Die Fragmente seien am Samstag in der Nähe des rumänischen Dorfes Plaur sichergestellt worden und ähnelten den vom russischen Militär eingesetzten Drohnen, hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Zunächst blieb unklar, ob sie auf einen neuen russischen Drohnenangriff zurückgingen. Bereits am Mittwoch hatte das rumänische Militär Drohnenteile in der Nähe von Plaur gefunden. Die Ortschaft liegt am Chilia-Arm der Donau, die die Grenze zur Ukraine bildet. (dpa)

Brand auf annektierter Halbinsel Krim

Bei einer russischen Militäreinheit in der Krim-Hauptstadt Simferopol brach Angaben der Besatzer zufolge ein Feuer aus. „In einer Militäreinheit in Simferopol gab es einen gewöhnlichen Haushaltsbrand“, schrieb der Berater der russischen Führung auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel, Oleg Krjutschkow, auf Telegram. In sozialen Netzwerken wurde hingegen vielfach ein Video von einer großen schwarzen Rauchsäule geteilt. Unter Berufung auf Anwohner war zudem von einem Explosionsgeräusch und Schüssen die Rede. Die Ursache des Brandes blieb zunächst unklar. (dpa)

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