Mitreden, obwohl ich keine Ahnung habe

Zehn schlaue Sätze zur Londoner Polizeibehörde

„Jede Starbucks-Bude wird besser geführt als Scotland Yard!“ (Schließlich musste Sir Paul Stephenson, Chef der Metropolitan Police, wie Scotland Yard auch heißt, zugeben, dass er in den Genuss eines Gratistrips zum edlen „Champneys“-Spa gekommen war. Dort lassen nicht nur Soap-Sternchen ihr Gesicht massieren, sondern auch Rebecca Brooks, die ehemalige Chefredakteurin der News of the World.)

„Eigentlich wollte der Typ Schuhverkäufer werden.“ (So sah der ursprüngliche Karriereplan von Stephensons aus. Daraus wurde nichts, er folgte seinem Bruder zur Polizei.)

„Jack the Ripper haben die auch nie gefasst.“ (Der Fall um den Serienmörder war 1888 ein riesiges PR-Desaster für die 59 Jahre zuvor gegründete Institution. Mindestens fünf Prostituierte wurden ermordet, der Täter aber wurde nie ermittelt.)

„Und zwar, weil das politisch gar nicht erwünscht war.“ (Es wird immer wieder vermutet, dass Jack the Ripper aus dem Umfeld der Königsfamilie stammte. Heute sieht sich eher Premierminister David Cameron in Bedrängnis. Dem nämlich wirft Stephenson vor, er sei durch seine Nähe zum Murdoch-Imperium kompromittiert.)

„Ich fand das Spiel sowieso immer doof.“ (Die Suche nach Mister X war die „Wii“ der 1980er. Nur leider konnte man hier kein Yoga machen oder Karaoke singen, sondern nur über das Spielbrett mit dem Londoner Stadtplan huschen, um den flüchtigen Verbrecher zu jagen. Ganz schön langweilig.)

„Sherlock Holmes war gar nicht bei Scotland Yard.“ (Nein, der kluge Geselle mit dem leichten Opiumproblem aus den Romanen von Sir Arthur Conan Doyle arbeitete nur als Berater für die Metropolitan Police.)

„Die haben mit Schottland nichts zu tun, die heißen nur so wegen der Straße.“ (Deswegen steht nun auch „New Scotland Yard“ auf dem Schild vor dem Hauptquartier. 1890 zog die Polizei aus ihrem ersten Quartier am Scotland Yard aus.)

„Die Hüte sind scharf.“ (Unsere Polizisten sehen aus wie der Wachschutz eines Einkaufszentrums, die Engländer aber haben verspielt wirkende, abgerundete Hauben.)

„Mich erinnert das Ganze an diesen James-Bond-Film mit der von Desperate Housewives.“ (Gegen den Medientycoon mit besten Verbindungen musste Agent 007 1997 kämpfen. Terri Hatchers Auftritt war glücklicherweise nur sehr kurz. Tatsächlich war Scotland Yard im 19. Jahrhundert für die Abwehr ausländischer Spione verantwortlich.)

„Scotland Yard? Interessiert mich nicht, ich guck nur CSI.“ (Da kommt Terri Hatcher gar nicht vor. Puh.)

■ Natalie Tenberg möchte gern noch mehr Ahnung vom Thema haben und liest deswegen heute die SEITE 3 der taz