Die Welle der Empörung

SHITSTORM Holocaustleugnung und Nazi-Vergleich: Aussagen einzelner Piraten bringen die neue Partei ins Schlingern. Die etablierten Parteien bedanken sich – und nehmen die Piraten voll unter Beschuss

BERLIN taz/dpa/afp | Ein NSDAP-Vergleich und die Debatte über Rechtsextreme in den eigenen Reihen bringen die Piraten in Bedrängnis. Der Piraten-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Andreas Baum, zeigte sich am Montag bestürzt über Äußerungen seines Kollegen Martin Delius. Der hatte im Spiegel den rasanten Aufstieg seiner Partei mit dem der NSDAP zwischen 1928 und 1933 verglichen.

Trotz einer sofortigen Entschuldigung hat Delius damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth nannte den Vergleich ungeheuerlich. Der SPD-Fraktionsgeschäftsführer im Bundestag, Thomas Oppermann, verurteilte ihn als „geschmacklos und unangemessen“. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz meinte, da müssten wohl „mehrere Kurzschlüsse im Kopf des Piratenpolitikers Delius vorhanden sein, um einen solch unsäglichen Vergleich zu ziehen“.

Auch die FDP äußerte sich. Sie attackierte die Piraten als „Steuererhöhungspartei“.

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