Es ist was faul im BIO Land

LANDWIRTSCHAFT Bio ist kaum gesünder als konventionelle Kost, die Tierhaltung ähnelt oft der in der Agrarindustrie. Die Biobranche pocht darauf, dass Mensch und Umwelt trotzdem vom Biolandbau profitieren

BERLIN taz/dapd | Biolebensmittel sind nach einer neuen Studie nur wenig gesünder als konventionelles Essen. Forscher der Universität Standford fanden keinen Nachweis, dass biologische Lebensmittel nährstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko bergen.

Die Entscheidung für Obst und Gemüse aus biologischem Anbau könne zwar gerade bei Kindern die Belastung des Körpers mit Pestiziden verringern, heißt es in der am Montag veröffentlichten Studie. Doch auch die in herkömmlichen Lebensmitteln gemessenen Werte seien absolut im sicheren Bereich. Auch gebe es keinen Beleg dafür, dass biologisch erzeugte Lebensmittel nahrhafter seien.

Der Vorstandsvorsitzende des Bundes Ökologischer Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, räumte derweil ein, dass die Branche in Sachen Tierhaltung noch viel verbessern müsse. „Wir sind uns bewusst, dass wir auf einem langen Weg sind.“ Aber klar sei auch, dass „die konventionelle Landwirtschaft unsere Zukunft vernichtet und keine Alternative ist“, so zu Löwenstein.

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