EU-BEITRITT SERBIENS
: Rumänien stellt sich überraschend quer

BRÜSSEL | Die EU-Außenminister sind bei dem Versuch, Serbien als Beitrittskandidat der Europäischen Union anzuerkennen, überraschend auf Widerstand gestoßen. Rumäniens Außenminister Cristian Diaconescu blockierte gestern in Brüssel völlig überraschend einen entsprechenden Beschluss. Diplomaten sagten, Rumänien sorge sich um den Status der Walachen (Vlachen) in Serbien. Bukarest betrachtet die 30.000 Menschen zählende Minderheit als Rumänen und möchte sie auch als solche bezeichnen. Zunächst war unklar, ob, wann und wie das Problem gelöst werden könnte. Bundesaußenminister Guido Westerwelle hatte sich zu Beginn der Beratungen zuversichtlich gezeigt, dass Serbiens Kandidatenstatus beschlossen werden könne. „Es ist richtig, dass Serbien den Kandidatenstatus bekommt und dass auch die Zusagen in Richtung Kosovo eingehalten werden“, sagte er. Der serbische Präsident Boris Tadic hielt sich gestern in Brüssel auf, um die Zuerkennung des Status eines Beitrittskandidaten zu feiern. Eine von ihm geplante Erklärung vor der Presse wurde zunächst verschoben. (dpa)