Jemens Polizei meldet Erfolg gegen Al-Qaida

KONFLIKTE Elf Verdächtige werden festgenommen. Demonstranten im Süden des Landes angegriffen

SANAA dpa | Die jemenitische Polizei hat bei einer Razzia in der Hauptstadt Sanaa elf mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen verhaftet. Nach Angaben der Armeezeitung 26. September vom Donnerstag kam es zu einem Schusswechsel, bei dem der Vater eines der Verdächtigen starb. Ein Polizist sei während der Razzia in einem Haus im Bezirk Sawad Hanasch verletzt worden, hieß es weiter.

In der südlichen Provinz Lahidsch schoss die Polizei am Donnerstag auf eine Gruppe von Separatisten, die vor einem Verwaltungsgebäude für die Unabhängigkeit der Südprovinzen demonstrierten. Nach Angaben von Augenzeugen wurde ein Demonstrant getötet, zwei wurden verletzt. Die Separatisten hatten versucht, auf dem Gebäude im Bezirk Radfan die Fahne der Demokratischen Volksrepublik Jemen, die sich 1990 mit dem islamisch-konservativen Norden wiedervereinigt hatte, zu hissen. Eine zweite Protestaktion der Separatisten in der benachbarten Provinz Dhalea blieb friedlich.

Die jemenitische Regierung hat ihre Fahndung nach Angehörigen des lokalen Ablegers des Al-Qaida-Netzwerks von Ussama Bin Laden in den vergangenen fünf Monaten verstärkt. Die Regierung von Präsident Ali Abdullah Salih hatte sich zuvor stärker auf den Kampf gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Norden und die Separatistenbewegung im Süden des Landes konzentriert. Dies hatte den Terroristen die Möglichkeit gegeben, ihr Netz von Verstecken und Ausbildungslagern im Jemen auszubauen.

Das südarabische Land war im vergangenen Dezember wegen eines vereitelten Flugzeugattentats ins Visier der internationalen Gemeinschaft geraten. Ein Nigerianer, der von Al-Qaida-Terroristen im Jemen indoktriniert worden war, hatte am Weihnachtstag versucht, einen Brandsatz in einem Flugzeug auf dem Weg nach Detroit zu zünden.