Gates will die US-Streitkräfte verschlanken

SPARKURS Der Verteidigungsminister möchte auch die Aufträge für externe Vertragsfirmen einschränken

WASHINGTON afp | Wegen anhaltender Sparzwänge will US-Verteidigungsminister Robert Gates die Streitkräfte verschlanken und die Auftragsvergabe einschränken. Eines der bislang zehn Kommandos, das Joint Forces Command in Virginia, solle abgeschafft werden, sagte Gates am Montag in Washington. Zudem soll das Pentagon die Ausgaben für Aufträge an externe Dienstleister um 10 Prozent senken. Gates kündigte die Schaffung „verkleinerter, flacherer und agilerer“ Strukturen an, ausgehend von der militärischen Führungsebene.

Mindestens 50 Stellen für Generäle und Admirale sollen demnach in den kommenden zwei Jahren gestrichen werden, dazu noch einmal 150 zivile Top-Positionen. Eine Prüfung soll bis zum 1. November ermitteln, welche Stellen dafür in Frage kommen. Gerade an europäischen Standorten könne militärisches Spitzenpersonal abgezogen werden, stellte Gates in Aussicht.

Die Aufgaben des Joint Forces Command sollen den Planungen zufolge vom Generalstab übernommen werden. Das in Virginia ansässige Kommando, das Einsätze unterschiedlicher Militäreinheiten koordiniert, hat ein Jahresbudget von 240 Millionen Dollar (182 Millionen Euro). Rund 5.800 Militärs und Zivilangestellte sind hier beschäftigt.

Durch die Privatisierung von Verteidigungsaufgaben seien die Streitkräfte „übermäßig abhängig“ von externen Dienstleistern geworden, kritisierte Gates. Die Kürzung um 10 Prozent solle für jedes der kommenden drei Haushaltsjahre gelten. Die US-Armee setzt private Dienstleister etwa für Transport und Verpflegung, zunehmend aber auch für Sicherheitsaufgaben ein.

Bereits im Juni hatte Gates angekündigt, in den kommenden fünf Jahren etwa 100 Milliarden Dollar einsparen zu wollen. Der Minister hatte sich wiederholt als Kritiker der rasch steigenden Militärausgaben hervorgetan.