USA schicken Expertenteam in den Jemen

TERROR Obamas Berater warnt vor der Möglichkeit weiterer Bomben, die noch im Umlauf sein könnten. Die am Wochenende festgenommene jemenitische Studentin wird wieder freigelassen

WASHINGTON dapd | Nach dem Paketbomben-Fund in Flugzeugen ist ein US-Ermittlungsteam auf dem Weg in den Jemen. Die Antiterror- und Sicherheitsexperten sollen den dortigen Behörden bei der Suche nach Verdächtigen im Zusammenhang mit dem versuchten Anschlag helfen. John Pistole von der US-Luftsicherheitsbehörde sagte dem Fernsehsender CBS am Montag, seine Behörde habe Experten entsandt, um Frachtkontrolleure im Jemen auszubilden und die nötige Ausrüstung bereitzustellen.

Die USA vermuten das im Jemen ansässige Terrornetzwerk al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel hinter dem versuchten Anschlag. Grund dafür ist der in den Bomben gefundene Sprengstoff PETN, der bereits bei dem an Weihnachten 2009 vereitelten Attentat auf ein Flugzeug verwendet wurde. Dafür wurde die jemenitische al-Qaida verantwortlich gemacht.

Die US-Behörden hätten zudem geheime Informationen, dass die Terrorgruppe den Paketbomben-Anschlag geplant habe, sagte ein US-Beamter. Wie am Sonntag bekannt wurde, vermuten die USA, dass der Saudi-Araber Ibrahim Hassan al-Asiri, der die Terrorzelle im Jemen mit aufgebaut haben soll, die Paketbomben entwickelt hat.

Unterdessen sagte der Antiterrorberater des US-Präsidenten, John Brennan, im amerikanischen Fernsehen, die Behörden untersuchten die Möglichkeit, dass die Paketbomben in den Flugzeugen und nicht erst in Synagogen in Chicago explodieren sollten. Er warnte auch vor möglichen weiteren Bomben, die im Umlauf seien könnten: „Es wäre sehr leichtsinnig anzunehmen, dass es keine anderen (Pakete) da draußen gibt“, sagte Brennan dem Sender CNN.

Eine im Zusammenhang mit den Paketbomben im Jemen festgenommene junge Frau wurde inzwischen wieder freigelassen. Die jemenitischen Behörden glaubten nicht länger, dass die am Samstag festgenommene Studentin die Absenderin der Pakete sei, sagte ein Sprecher der jemenitischen Sicherheitsbehörden in Washington. Die Festgenommene sei nicht die Person, die die Frachtbriefe unterschrieben hat. Der Schalterbeamte, der die Pakete entgegengenommen hat, habe eine entsprechende Aussage gemacht. Offenbar habe jemand im Rahmen eines sogenannten Identitätsdiebstahls ihren Namen benutzt.

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