Siedlungsbau in Ostjerusalem geht weiter

JERUSALEM dpa/rtr/taz | Israel will trotz aller internationalen Proteste Siedlungen im arabischen Ostteil Jerusalems weiter ausbauen. Das Innenministerium habe den Bau von 625 neuen Wohnungen in der Siedlung Pisgat Zeev genehmigt, berichtete der israelische Rundfunk am Donnerstag. Zuvor war bereits der Bau von 130 neuen Wohnungen in der Siedlung Gilo, ebenfalls in Ostjerusalem, beschlossen worden. Pisgat Zeev liegt in einem Gebiet, das Israel während des Sechstagekrieges von 1967 eroberte. Das Viertel gehörte zum Westjordanland, wurde von Israel aber nach Jerusalem eingemeindet und 1981 annektiert. Dort leben den Angaben nach knapp 50.000 Menschen.

Das Vorhaben dürfte den Bemühungen der USA zuwiderlaufen, die direkten Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern wieder in Gang zu bringen. Diese wurden ausgesetzt, seit Israel einen Baustopp für jüdische Siedlungen im Westjordanland nicht verlängerte. Die Autonomiebehörde dementierte gestern einen Bericht, wonach die US-Regierung sie informiert habe, dass es Washington nicht gelungen sei, Israel zu einem weiteren Baustopp zu bewegen. Dies hatte ein palästinensischer Offizieller, der anonym bleiben wollte, zuvor erklärt. GB