Der Kampf um die Barrikaden im Nordkosovo

VON ANDREJ IVANJI

BELGRAD taz | Am vergangenen Donnerstag schien es, als ob endlich etwas Bewegung in das wochenlange Tauziehen um die serbischen Barrikaden im Nordkosovo gekommen sei: Die politischen Führer der serbischen Gemeinden erklärten sich bereit, die Versorgung der internationalen Friedenstruppe KFOR an der Grenze zu Serbien zu ermöglichen. Die KFOR forderte jedoch „bedingungslose“ Bewegungsfreiheit für die eigenen Truppen, für die EU-Mission Eulex, andere internationale Organisationen und alle Bürger des Landes.

Mit Gewalt könnte die KFOR in wenigen Stunden alle Barrikaden im Nordkosovo räumen. Doch einen Konflikt größeren Ausmaßes mit den lokalen Serben mit Toten und Verletzten wollte man bisher vermeiden. Die Lage dürfe nicht außer Kontrolle geraten. In Prishtina verliert man allerdings allmählich die Geduld. Die kosovarische Regierung plane „schon bald“ Aktionen im Norden des Kosovo, sagte Innenminister Bajram Rexhepi. Die kosovarische Regierung hat keinen Zugang zum von Serben besiedelten Nordkosovo, in dem Belgrad serbische Parallelstrukturen aufrechterhält.