Schule nicht verdächtig

SICHERHEIT Verfassungsschutz will Saudi-Arabier nicht überwachen

Die geplante Privatschule des Königreichs Saudi-Arabien in Charlottenburg ist nach Worten von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) kein Fall für den Berliner Verfassungsschutz. Die bisherige Zweigstelle der Bonner König-Fahd-Akademie für Diplomatenkinder am Fürstenbrunner Weg habe sich in der Vergangenheit an die rechtlichen Vorgaben gehalten, sagte Körting am Mittwoch im Ausschuss für Verfassungsschutz in Berlin. Die Schulverwaltung werde genau darauf achten, dass das Berliner Schulgesetz auch in der künftigen Schule in der Glockenturmstraße eingehalten wird.

Die König-Fahd-Akademie in Bonn hatte vor einigen Jahren Ärger mit deutschen Behörden bekommen, weil Unterrichtsmaterialien teilweise nicht dem deutschen Verfassungsverständnis entsprachen und einige Lehrer damals islamistisches Gedankengut vertreten haben sollen. Deshalb gab es auch in Berlin Bedenken, als die saudischen Pläne vor einigen Monaten bekannt wurden.

Keine öffentlich zugängliche Moschee geplant

Laut Körting will Saudi-Arabien auf einem von Berlin erworbenen Grundstück in der Glockenturmstraße eine Schule für bis zu 400 Schüler einrichten. In die bisherige Schule am Fürstenbrunner Weg gehen 170 Kinder. Rechtlich ist sie eine sogenannte Ergänzungsschule für Kinder und Jugendliche, die nicht der deutschen Schulpflicht unterliegen – also für Kinder von Diplomaten und Geschäftsleuten, die sich nur kurze Zeit in Deutschland aufhalten.

Die Schulverwaltung werde sicherstellen, dass die Schülerschaft auf diesen Kreis beschränkt bleibt, sagte Körting. Gleichfalls anders als in Bonn werde es auf dem Schulgelände auch keine öffentlich zugängliche Moschee geben. (dpa)