… RENATE KÜNAST?
: Langsam langweilen

Drei Wochen noch. Dann haben die Berliner Grünen endlich eine offizielle Spitzenkandidatin – oder sich bis auf die Knochen blamiert. Denn am 7. November ist Landesparteitag der Grünen. Schon seit einem Jahr geistert Renate Künast als Kandidaturkandidatin durch die Gegend. Und langsam wird es langweilig.

Künast redet und redet und redet. Mal beim Tagesspiegel-Meeting über die Flugrouten in Schönefeld („zukünftiger Hauptkampfplatz in Berlin“), mal in der Leipziger Volkszeitung über die CDU („denkbarer Partner“). „Wir müssen reinen Wein einschenken, was geht und was geht nicht“, sagt sie der Leipziger – sagt dann aber wieder nichts über ihre Kandidatur.

Künast hat es nicht leicht. Ende 2009 war allein die Vorstellung, dass die Grünen im September 2011 das Rote Rathaus erobern und damit erstmals ein Bundesland regieren könnten, reizvoll. Auch für Künast. Mittlerweile ist ihre Partei so erfolgreich, dass sie schon im März Baden-Württemberg gewinnen könnte. Künast wäre dann in Berlin allenfalls noch die Zweite. Also fast schon normal. Langweilig. Das wurmt. Und wenn zuvor die Bundesregierung wackelt, stünde ihr Fraktionschefkollege Jürgen Trittin allein im Scheinwerferlicht, während sie sich um die S-Bahn kümmern müsste. Das wurmt noch mehr.

Drei Wochen bleiben noch Künast für ein klares Wort. Dann ist sie die Kandidatin – oder die Zögernde, Zaudernde, Unentschiedene. GA Foto: ap