… SEBASTIAN VETTEL?
: Einen Power Slide auf dem 17. Juni

Sebastian Vettel ist seit Jahren Rennfahr-Profi und nun auch amtierender Formel-1-Weltmeister. Im Herzen aber ist der 23-Jährige ein Kind geblieben. Zum Titelgewinn in Abu Dhabi vor zwei Wochen hat der von Freunden des PS-Sports gefeierte Mann einen bescheidenen Wunsch geäußert: „Ich wollte schon immer mal ein paar Runden durch Berlin drehen“, sagte er. Bekommen hat er nun eine „PS-Party“ am Brandenburger Tor mit Rapper Smudo, dem Stunt-Weltmeister Chris Pfeiffer. Und einer 467-Meter-Fahrt über die Straße des 17. Juni im eigenen Rennwagen.

Ein echter Kindertraum – für ein besonders verwöhntes Kind. Es schneit? Kein Problem – dann wird das Gefährt eben von der Boxencrew umgerüstet. Der 17. Juni ist eine Hauptverkehrsachse? Macht nichts – dann sperrt man die Straße eben für zwei Stunden ab. Und was ist mit der Sicherheitslage, deretwegen die Gegend rund um das Brandenburger Tor mit doppeltem Polizeiaufgebot gesichert wird? Geschenkt – wer wird denn an den Terror denken, wenn der PS-trunkene Goldjunge sich mal einen Nachmittag vor historischer Kulisse amüsieren will?

Entsprechend begeistert reagierte der Regierende Bürgermeister auf den hohen Besuch: „Wir freuen uns, dass der Weltmeister in der Formel 1 nach Berlin kommt und hier Flagge zeigt in der Hauptstadt.“ Da kann man ja mal ein bisschen was möglich machen.

Immerhin hat das Heizen in seltsamen Gefährten auf dem 17. Juni Tradition: In den 1920er Jahren erprobte der junge Ingenieur und spätere V2-Erfinder Wernher von Braun hier einen selbstgebauten Raketenwagen. Im Vergleich dazu ist die Rennauto-Party von Vettel wirklich ein Kindergeburtstag. API Foto: dapd