Doppeltes Rechtsaußen

AKTION Proteste gegen Wilders-Rede und Pro-Sarrazin-Kundgebung – laut und friedlich

Wochenende der Rechtspopulisten: Am Sonntag trafen sich 40 Anhänger von „Pro Deutschland“ zu einer „Pro Sarrazin“-Kundgebung auf dem Breitscheidplatz. „Der Islam breitet sich aus wie ein Krebsgeschwür“, rief ein Redner. „Wer dem Sozialstaat auf der Tasche liegt, soll Deutschland verlassen.“

Bereits am Samstag war im Hotel Berlin am Lützowplatz der niederländische Islampopulist Geert Wilders aufgetreten. Rund 500 zahlende Anhänger verfolgten die Rede, abgeschirmt von der Polizei. Der Organisator und Ex-CDUler René Stadtkewitz kündigte an, noch in diesem Monat eine eigene „Freiheitspartei“ gründen zu wollen. Dafür gebe es „hunderte Interessenten“. „Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir in Berlin mehr als 5 Prozent holen können“, so Stadtkewitz.

Beide Aktionen wurden von Protesten begleitet. Wilders wurde von 120 Demonstranten mit Buh-Rufen empfangen, die „Pro Deutschland“-Kundgebung von 200 Menschen umzingelt. Laute Trillerpfeifen, „Nazis raus!“-Rufe und Glockenläuten der Gedächtniskirche übertönten die Reden von „Pro Deutschland“. „In Berlin tobt ein makaberer Wettlauf unter Rechtspopulisten, wer die meisten Vorurteile zu besetzen versteht“, so Demonstrant Dirk Stegemann. „Dem stellen wir uns entgegen.“ KO

Inland SEITE 7