Nach der Räumung der Liebig 14
: Erster Prozess gegen Protestierer

Die Krawalle bei der Räumung des Hausprojekts Liebig 14 finden ein flinkes gerichtliches Nachspiel. Knapp sieben Wochen nach dem Polizeigroßeinsatz beginnt am heutigen Montag vor dem Amtsgericht Tiergarten das erste Verfahren. Angeklagt ist ein 36-jähriger Brite wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Polizeibeamte.

Der Mann soll am Abend des 2. Februar an der Warschauer-/Ecke Kopernikusstraße aus vier Meter Entfernung einen Schotterstein auf einen Polizisten geworfen haben. Der Beamte wurde laut Anklage am Rücken getroffen, aber nicht verletzt. Auch gegen acht weitere mutmaßliche Liebig-Randalierer, zwischen 22 und 27 Jahre alt, wurde bereits Anklage erhoben. Diese betreffen fast alle die abendlichen Krawalle nach der Räumung.

Bei der Räumung des linken Wohnprojekts Anfang Februar waren 2.500 Polizisten im Einsatz. Im Anschluss kam es zu Ausschreitungen: 61 Polizisten wurden leicht verletzt, 82 Personen vorläufig festgenommen. Die linke Szene mobilisiert für den 15. April zu einer Liebig-Soliparty im Friedrichshainer Astra Kulturhaus – für die „Repressions- und Räumungskosten“. KO