MEHRERE ZEHNTAUSEND PROTESTIERER ERWARTET
: Anti-Atom-Großprotest geht in die nächste Runde

Wieder wollen Atomkraftgegner am Samstag auf die Straße gehen – mit einer Großdemonstration in Berlin und 20 weiteren Städten. „Jetzt ist die Phase, in der die Koalition ihre Grundsatzentscheidungen zur Atom-Politik trifft“, begründet Thorben Becker vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) den Protest. Ab 12 Uhr will ein breites Bündnis vom Roten Rathaus über Unter den Linden zur CDU-Bundeszentrale am Tiergarten ziehen. Die Veranstalter erwarten mehrere zehntausend Teilnehmer.

Becker sagte, der von der CDU anvisierte Ausstieg im Jahr 2022 sei inakzeptabel. Fukushima habe gezeigt, dass Atomkraft ein unbeherrschbares Risiko berge. Auch die IG Metall beteiligt sich an der Demo. Die Gewerkschaft fordert, die sieben vorübergehend stillgelegten Altmeiler nicht wieder anzufahren. Für Klaus Ehlbeck von Anti Atom Berlin soll die Demo „einen neuerlichen Rücktritt von Merkel beim Atomausstieg“ verhindern.

Dass der Brandanschlag am Ostkreuz, den der Bekennerbrief mit Anti-Atom-Parolen begründete, Teilnehmer abschreckt, glaubt BUND-Sprecher Becker nicht. „Die Leute wissen, dass das mit unserem friedlichen Protest nichts zu tun hat.“ KO