NACH FUND VON BRIEFWAHLUNTERLAGEN
: Wahlzettel-Transporteurin sagt aus

Nach dem Fund unausgezählter Briefwahlunterlagen in einem Müllcontainer in Lichterfelde hat die Polizei eine Tatverdächtige ermittelt. Die 26-Jährige habe ausgesagt, die Wahlunterlagen am Sonntag beim Ausladen an einem Zehlendorfer Briefwahlamt übersehen zu haben, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Wie die gelbe Postkiste auf den Müllplatz gelangt sei, könne sie nicht sagen.

Aufgrund ihres psychisch labilen Zustands wurde die Frau laut Polizei in ein Krankenhaus gebracht. Sie muss mit einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Wahlfälschung und der Urkundenunterdrückung rechnen. Ob es sich um eine Wahlhelferin oder die Mitarbeiterin eines Kurierdienstes handelte, konnte die Polizei am Freitag auf Nachfrage der taz nicht sagen.

Die Tat ändert am Wahlergebnis voraussichtlich nichts. Die Voten der Briefwahlunterlagen flössen noch in das Wahlergebnis ein, so Steglitz-Zehlendorfs Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU). Mit „großer Wahrscheinlichkeit“ gebe es aber weder Veränderungen in der Mandatsverteilung noch in der Sitzverteilung der Bezirksverordnetenversammlung. (dapd)