BILD ZERSCHNITTEN, AUF SKIZZEN URINIERT
: Tacheles-Künstler beklagen „offenen Terror“

Weitere Eskalation im Tacheles: Der weißrussische Künstler Alexander Rodin wirft einer im Kunsthaus tätigen Sicherheitsfirma vor, eines seiner Großgemälde zerschnitten zu haben. Zudem sei auf Skizzen und Bücher uriniert worden, sagte Kunsthaus-Sprecherin Linda Cerna. Man habe Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Das Vorgehen gegen die Künstler entwickele sich zum „offenen Terror“.

Anfang Dezember hatten Sicherheitsleute Rodins Atelier im fünften Stock des Tacheles besetzt und dessen Bilder darin verschlossen. Michael Schultz, einer der Anwälte der Tacheles-Zwangsverwalter, sagte, die Vorwürfe seien „abwegig und nicht vorstellbar“. Die Bilder seien seit der Beschlagnahme besser behütet als zuvor und würden Rodin demnächst wieder übergeben.

Gegen Rodin läuft eine Räumungsklage, die im Juli verhandelt werden soll. In den letzten Monaten wurden bereits mehrere Künstler vom Hinterhof geräumt oder gegen Abfindungen zum Auszug bewegt. Schultz will bis zum Sommer das Tacheles „leer haben“. Das Areal wird seit 2007 von der HSH Nordbank zwangsverwaltet und soll zwangsversteigert werden. Ein Termin steht aus. KO