KINO DARF BIOMARKT WERDEN
: Gericht kurbelt Umbauarbeiten an

Es werden keine Filme mehr über die Leinwand des Kinos „Die Kurbel“ flimmern. Das Verwaltungsgericht Berlin hat am Montag einen Antrag der Anwohnerinitiative „Rettet die Kurbel“ zurückgewiesen. Die Anwohner hatten auf einen Baustopp geklagt, um den Umbau des ehemaligen Kinos in einen Biomarkt zu verhindern. Die Eröffnung eines Supermarkts in den Räumen des im Dezember 2011 geschlossenen Charlottenburger Kinos verletze keine Rechte der Nachbarn, teilte das Gericht mit. Die klagenden Anwohner befürchten unzumutbare Beeinträchtigungen durch Lieferfahrzeuge und Kundenströme. Das sah das Gericht anders. Der Lebensmittelmarkt sei in der geplanten Größe in einem allgemeinen Wohngebiet zulässig. Gegen den Beschluss ist die Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zulässig.

Auch Berlinale-Chef Dieter Kosslick und der Regisseur Wim Wenders hatten gegen die Schließung des Off-Kinos protestiert. Das Kino war im Dezember nach 77 Jahren dichtgemacht worden. Die Kurbel, einst eine gute Arthouse-Adresse, hatte durch eine schlechte Programmstruktur viel Publikum und damit Einnahmen verloren. (rola, dpa)