KIRCHE LÄSST BUNDESMINISTERIN AUFLAUFEN
: Babyklappen sollen bleiben

Das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat gegen Pläne zur Abschaffung von Babyklappen protestiert. Diakonie-Direktorin Susanne Kahl-Passoth sagte am Dienstag, die Babyklappen hätten in den vergangenen zehn Jahren verzweifelten Müttern und Eltern geholfen, „ihr Kind in wohlbehütete Hände zu geben“. Babyklappen seien eines von vielen Hilfsangeboten, ebenso wie die anonyme Geburt. „Beide Angebote müssen bleiben“, mahnte Kahl-Passoth. Weiter sagte sie: „Wenn alle Eltern vorher in der Lage wären, über die bestmögliche Lösung für ihre Kinder nachzudenken, dann gäbe es keine vernachlässigten oder getöteten Babys.“ Sie setze sich daher ausdrücklich für den Erhalt der Babyklappen und die Möglichkeit anonymer Geburten ein. Am Ostermontag hatte sich bereits Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge gegen die Abschaffung der Babyklappen ausgesprochen. „Wir helfen den Frauen nicht aus ihrer Not, wenn wir die Klappen einfach schließen“, sagte Dröge in seiner Predigt im Berliner Dom. Hintergrund sind Pläne von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), die Praxis der anonymen Geburten durch eine „vertrauliche Geburt“ mit Datenspeicherung der Mutter zu ersetzen. Ein Kind soll später erfahren können, wer seine Mutter ist, so Schröders Idee. (epd, taz)