Brandenburg ist echt ostig

Die Struktur der Brandenburger Landwirtschaft erinnert dank alter Seilschaften noch heute an DDR-Zeiten: viele Agrar-Großbetriebe mit großen Flächen und wenige Einzelbauern und Familienbetriebe. Ein am Freitag in der Enquetekommission des Landtages zur Aufarbeitung der SED-Diktatur vorgestelltes Gutachten untersucht, wie sich nach der Wende die Eigentumsverhältnisse veränderten.

Laut dem Gutachten des Historikers Arnd Bauerkämper ist die „Kontinuität agrarischer Eliten“ nach der Wende im Land augenfällig. Viele Vorsitzende von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) hätten ihre Kenntnisse und Beziehungen genutzt, um Leitungspositionen zu behalten. Kritiker bemängeln außerdem die einseitige Unterstützung der überwiegend großen LPG-Nachfolgebetriebe durch den Deutschen Bauernverband. Kleinbauern hätten es dagegen schwer gehabt, sich auf märkischem Boden zu etablieren, kritisierte der Bauernbund. (dpa)