Tragödie in Gatow: Vater tötet seine Familie

DRAMA Nur ein knapp einjähriges Baby überlebt die Tat. Die Familie soll hohe Schulden gehabt haben

In einem Mehrfamilienhaus in Gatow sind in der Nacht zum Mittwoch vier Tote gefunden worden – Mutter, Vater und zwei kleine Jungen. Die Polizei geht davon aus, dass der 69-jährige Familienvater zunächst seine 28-jährige Ehefrau und seine beiden Söhne im Alter von 3 und 6 Jahren getötet hat. Danach nahm sich der Mann den Ermittlungen zufolge selbst das Leben. Ein weiteres Kind des Paares hatte der Mann zuvor in einem Krankenhaus abgegeben.

Ein knapp ein Jahr alter Säugling sei in der Babyklappe des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau abgelegt worden, sagte eine Kliniksprecherin. „Wir gehen davon aus, dass es sich bei dem Kind um die Tochter der getöteten Frau handelt.“ Das Mädchen sei in einem guten gesundheitlichen Zustand gewesen.

Die Feuerwehr hatte die Leichen der Erwachsenen und der beiden Jungen in deren Wohnung entdeckt. Nachbarn hatten die Rettungskräfte alarmiert, weil sie sich Sorgen um die Familie machten, die sie seit Tagen nicht mehr gesehen hatten.

Sich selbst hat der Vater nach vorläufigen Obduktionsergebnissen wohl erstickt, so der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Bei den anderen drei Toten werde geprüft, ob sie erstickt oder vergiftet wurden. Die Toten seien wegen der Hitze stark verwest gewesen.

Die Ermittler fanden am Tatort einen Abschiedsbrief. Die Authentizität des Schreibens werde noch überprüft, sagte der Sprecher. Der Polizei zufolge soll die Familie hohe Schulden gehabt haben. (dapd, dpa)