Die Kids dürfen was kosten

KITAS Weil Kinder unter drei bald Anspruch auf Betreuung haben, müssen mehr Erzieher her. Die Grünen fordern 100 Millionen für die Jahre 2014/15

Für den Ausbau des Angebots an Kitaplätzen würden die Grünen gerne viel Geld locker machen: 100 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2014/15 verlangt ihre Abgeordnetenhausfraktion. Ein entsprechender Antrag sei bereits in die zuständigen Gremien eingebracht worden, sagte die kinder- und jugendpolitische Fraktionssprecherin Marianne Burkert-Eulitz am Freitag bei der Vorstellung eines grünen Positionspapiers zum Thema. Und damit nicht genug: Die Ausbildung von QuereinsteigerInnen in den ErzieherInnenberuf soll nach Vorstellung der Grünen neu geordnet und für QuereinsteigerInnen sowie Kitaträger auf der Suche nach Personal eine Beratungsstelle bei der Senatsbildungsverwaltung eingerichtet werden. Auch dafür sei bereits ein Antrag in Vorbereitung, so Burkert-Eulitz.

Der Ausbau des Angebots an Kitaplätzen geschieht vor dem Hintergrund des bundesweiten Rechtsanspruchs auf Betreuung auch für Kinder unter drei Jahren, der im kommenden August in Kraft tritt. Das Land Berlin will 19.000 neue Kitaplätze bis Ende 2015 schaffen. In den aktuellen Doppelhaushalt für die Jahre 2012 und 2013 sind dafür insgesamt 20 Millionen Euro eingestellt.

Plätze für 70 Prozent der Kinder unter drei

Laut Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) besuchen derzeit schon über 45 Prozent der Kinder unter drei Jahren Tagesbetreuungseinrichtungen. Sie plane, bis Ende des Jahres 2015 Plätze für rund 70 Prozent der Altersgruppe vorzuhalten, kündigte Scheeres an. Die Senatsbildungsverwaltung teilte am Donnerstag mit, es seien jetzt schon 5.000 Betreuungsplätze geschaffen worden. Damit sei bereits etwa ein Drittel des Etats verbraucht. Nach den Berechnungen der Grünen fehlen insgesamt etwas mehr Plätze, nämlich rund 20.000.

Nach Angaben von Scheeres’ Senatsverwaltung befinden sich in der Hauptstadt im Augenblick 6.900 Personen in der ErzieherInnenausbildung. Die Fraktion der Grünen und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schätzen den Fachkräftebedarf, der durch den Ausbau der Kitaplätze zusätzlich entsteht, auf etwa 5.000 ErzieherInnen. ALKE WIERTH