22-Jähriger aus U-Haft entlassen

GEWALT Verdächtiger nach Rekonstruktion der tödlichen Hetzjagd am Kaiserdamm freigelassen

Nach der tödlichen Hetzjagd auf einen 23-Jährigen sitzt jetzt noch ein mutmaßlicher Schläger in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl gegen einen 22-Jährigen sei aufgehoben und der junge Mann aus der Untersuchungshaft entlassen worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Dem Mann könne nach der Rekonstruktion des Falls auf dem Kaiserdamm keine Beteiligung an der Jagd auf das Opfer nachgewiesen werden. Es werde aber weiter wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 22-Jährigen ermittelt.

Am 17. September war das 23 Jahre alte Opfer laut Staatsanwaltschaft auf der Flucht vor Schlägern in Panik aus dem U-Bahnhof Kaiserdamm auf die Straße gerannt, wo es von einem Auto erfasst und tödlich verletzt wurde. Ein Freund konnte sich in Sicherheit bringen.

Der Flucht des 23-Jährigen und seines Freundes soll laut Polizei eine Auseinandersetzung im U-Bahnhof Kaiserdamm vorausgegangen sein. Der Übergriff soll sich aber in einem Bereich abgespielt haben, der nicht von Videokameras erfasst war. Die beiden verdächtigen Angreifer hatten sich bei der Polizei gestellt. Sie seien bereits wegen Raubdelikten und Körperverletzungen bekannt.

Die Polizei hatte am noch dunklen Mittwochmorgen den tödlichen Unfall nachgestellt, um neue Erkenntnisse über das Geschehen zu bekommen. Das Unglück hatte Entsetzen ausgelöst. An dem Unfallort gedachten Hunderte mit einer Demonstration des Verstorbenen. (dpa)