Auswahl der Schöffen gerügt
: „Henker“-Prozess vorerst geplatzt

Der Prozess gegen zwei Männer, die einen Brandanschlag auf das rechte Szenelokal „Zum Henker“ in Schöneweide verübt haben sollen, ist am Dienstag vor dem Berliner Landgericht vorerst geplatzt. Die Verteidigung hatte die Auslosung der Schöffen gerügt. Das Gericht akzeptierte die Rüge und wird ab dem 8. Juni in neuer Besetzung verhandeln.

Im Oktober 2009 sollen die Angeklagten zwei Molotowcocktails gegen den „Henker“ geworfen und bei der anschließenden Flucht mit einem Auto drei „Henker“-Gäste schwer verletzt haben. Einer von ihnen lag wochenlang im künstlichen Koma. Die Anklage lautet auf versuchten Mord.

Die Rechten hatten den Angriff der linken Szene zugeschrieben. Polizei und Staatsanwaltschaft gingen hingegen nicht von einem politischen Hintergrund aus. Die Angreifer seien weder der rechten noch der linken Szene zuzuordnen. Der Wurf des Brandsatzes soll vielmehr ein „persönlicher Racheakt“ gewesen sein. Beim Versuch, in die Kneipe zu kommen, sollen die Tatverdächtigen einige Tage zuvor abgewiesen, angegriffen und verletzt worden sein. Das Interesse in der rechten Szene am Prozess war am Dienstag gering. Mai