Bessere Kontrolle spart Millionen

GESUNDHEIT Ein Projekt sorgt laut Senator Czaja für weniger Kosten in der Pflege – bei gleicher Qualität

Mit besserer Kontrolle hat die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales bei den Pflegeausgaben nach eigenen Angaben jährlich rund zwölf Millionen Euro gespart. Dies ist laut Senator Mario Czaja (CDU) Teil eines 2009 noch unter der rot-roten Koalition begonnenen Pilotprojekts in vier Bezirken, dessen Arbeitsweise nun auch die übrigen acht Bezirke übernehmen. Czaja zufolge gelang dabei schier die Quadratur des Kreises: Den Kostenanstieg von zuvor jährlich 7,6 Prozent auf 0,5 Prozent zu drücken und gleichzeitig die Pflegeleistungen zu verbessern

Die eingesparten Ausgaben entsprechen 4 Prozent jener 350 Millionen, die das Land jährlich für ambulante Pflegeleistungen nach dem Sozialgesetzbuch ausgibt. Für dieses Ziel investierte das Land rund 2,2 Millionen, die vor allem in zusätzliches Personal und umfangreiche Schulung flossen.

Hintergrund des Projekts war der Verdacht des Missbrauchs bei Pflegeleistungen. Nach Czajas Darstellung war es vor dem Pilotprojekt so, dass die Pflegedienste den jeweiligen Bedarf feststellten und die entsprechenden Anträge für die Betroffenen selbst beim jeweiligen Bezirk stellten. Kontrollen fielen dem Senator zufolge eher sporadisch aus. Czaja mochte das jedoch nicht als Kritik an der gesamten Branche verstanden wissen – „von den über 500 Pflegediensten machen die meisten eine gute Arbeit“. Einzelne aber missbrauchten offenbar das System.

Czaja nannte als weitere Gründe für den geringeren Anstieg der Kosten einheitliche Standards und besser geschulte Mitarbeiter in den Bezirksverwaltungen. Das Pilotprojekt umfasste so unterschiedliche Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg, Lichtenberg, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. STA