Die Lebenshilfe feiert Geburtstag

JUBILÄUM Seit fünfzig Jahren unterstützt die Berliner Lebenshilfe Kinder und Erwachsene mit Behinderung

Was als kleiner Verein begann, der im März 1960 von Eltern behinderter Kinder gegründet wurde, kann nach gut fünfzig Jahren eine erfolgreiche Bilanz ziehen: Die Lebenshilfe Berlin zählt aktuell rund 1.600 Mitglieder und 1.060 Mitarbeiter.

Ursprünglich nannte sich der Verein noch „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“ und wandte sich mit seinem Angebot an Minderjährige. „Das hat in erster Linie den Grund, dass zu NS-Zeiten rund 200.000 Menschen mit Behinderung ermordet wurden“, erklärt Christiane Müller-Zurek, Pressesprecherin der Lebenshilfe. „Daher gab es in den 50er, 60er Jahren kaum noch behinderte Erwachsene.“

Mit der Zeit aber sind die Betroffenen älter geworden und neue Angebote haben sich an die neuen Bedürfnisse der Behinderten angepasst. Heute unterstützt die Lebenshilfe mit ihren 100 Standorten in Berlin rund 4.500 vornehmlich geistig behinderte Kinder und Erwachsene in diversen Projekten. So gibt es neben zentralen Beratungs- und Informationsstellen auch verschiedene Angebote betreuten Wohnens, Gesundheitsdienste, Kindertagesstätten, Fortbildungen, Sport-, Freizeit- und Reiseangebote. „Im Zentrum unserer Arbeit stehen die soziale Akzeptanz und der Wunsch, dass Menschen mit Behinderung als gleichwertige Bürger in der Gesellschaft anerkannt werden“, sagt Müller-Zurek. „Das ist uns gelungen.“

Finanziert werde die Lebenshilfe zu einem großen Teil vom Land und den Bezirken, sagte Müller-Zurek auf Anfrage. Die Gehälter der Geschäftsführer habe man bislang aber nicht veröffentlicht. Andere soziale Träger haben nach dem Treberhilfeskandal ihre Gehälter publik gemacht. SHIRIN SABER

■ 50. Geburtstag feiert die Lebenshilfe am Sonntag von 14 bis 18 Uhr mit einem Sommerfest im Freiluftkino im Volkspark Friedrichshain